Ist Schwerindustrie schuld an hoher Blutkrebsrate in Island? Skip to content

Ist Schwerindustrie schuld an hoher Blutkrebsrate in Island?

Ein Hämatologe der isländischen Universität gab bekannt, dass Hinweise auf eine Häufung der bösartigen Blutkrebserkrankung Myelom im westisländischen Akranes weitaus häufiger vorkommen als in den anderen Landesteilen, berichtet RÚV. Professor Sigurður Yngvi Kristinsson will in Zusammenarbeit mit der internationalen Myelom Stiftung erforschen, ob die höhere Krebserkrankungsrate in der Stadt unter anderem durch die Verschmutzung aus der Schwerindustrie zu erklären ist.

Das multiple Myelom oder Plasmozytom ist eine Krebsart des blutbildenden Systems, welches im Knochenmark aufkommt und oft an verschiedenen Stellen des Körpers auftritt.

Im November vergangenen Jahres war unter der Leitung von Sigurður Yngvi eine umfangreiche Studie der Hochschule gestarted worden, als die Genehmigung aller Isländer über 40 Jahren eingeholt wurde, um per Blutprobe sich für die Krankheit untersuchen zu lassen.

Sigurður zufolge zeigen ersten Ergebnisse, dass 5,2 Prozent aller Isländer ein Myelom im Vorstadium haben, ohne davon zu wissen. Der Anteil fällt damit höher aus als in den Nachbarländern. Zweck der Studie ist es, die Krankheit und ihr Vorstadium besser zu verstehen.

“Wir haben das Gefühl, und wir haben in der hämatologischen Abteilung des Landspítali festgestellt, dass das Myelom häufiger unter Einwohnern aus Akranes vorkommt als bei anderen,” bemerkte Sigurður. “Mit dieser Studie können wir definieren, warum dies der Fall ist.” Der Hämatologe hat da durchaus einen Verdacht. “Steht es möglicherweise im Zusammenhang mit der Schwerindustrie, wie einer Aluminiumschmelze, oder einer Zementfabrik, oder ist da etwas vollkommen anderes, was als Erklärung diesen könnte?”

Die Studie, die in Kürze gestartet werden soll, könnte, so Sigurður, ein Licht auf das Zusammenspiel zwischen Erbfaktoren und Umwelteinflüsse werfen.

Vor allem letzteres, der Umwelteinfluss als Gefahrenfaktor für die Erkrankung, interessiere die internationale Myelom Stiftung, die bereits dreimal vor Ort zu Besuch war und sich auch die Gegebenheiten in Akranes angeschaut hat. Die Stiftung unterstützt das Forschungsprojekt finanziell.

Auch im Skagafjörður seien das Myelom und die Symptome des Vorstadiums im übrigen bekannt, sagte der Professor. Durch das Screening habe man einige schlummernde Fälle diagnostizieren können.

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