Islandtaxe für Toiletten? Skip to content

Islandtaxe für Toiletten?

„In einigen Regionen der Halbinsel Snæfellsnes an touristischen Orten, wo viele Leute anhalten, ist der Boden übersät mit Fäkalien und Toilettenpapier. Man muss aufpassen, wohin man tritt,“ sagte der Vulkanologe Haraldur Sigurðsson Vísir gegenüber. Verbesserungen in Bezug auf Toilettenanlagen für Touristen sind dringend notwendig.

Vielen Touristen würde von Autovermietungen suggeriert, es sei eine clevere Idee, einen Van zu mieten und in ihm für die Dauer der Reise zu leben.

In einem Artikel des Webmagazins Kvennablaðið zu Beginn der Woche hatte er Kommentare von der Reisewebseite Passion Passport aufgelistet, die dieses falsche Verständnis verdeutlichen.

„Das Gesetz des Überlebens besagt, dass du überall für eine Nacht bleiben und alles essen kannst was auf diesem Land wächst. Das heißt, es ist total akzeptabel – und legal – in deinem Auto zu schlafen, ganz gleich ob du auf Privatland, in einem Nationalpark oder auf einem ausgeschilderten Pausenplatz bist.“

„Am Ende unserer Reise hab ich mich richtig eins mit der Natur gefühlt, in dem Sinne (wie sage ichs mal vornehm), dass ich in jede Ecke von Island gepinkelt habe.“

„Du kannst dein Auto fast überall im Land abstellen und darin schlafen.“

„Sie packen dann am Straßenrand und erledigen dort auch ihr Geschäft. Du würdest das niemals in den Vereinigten Staaten tun. Wenn du auf einem highway im Auto schläfst, wirst du verhaftet.“

Haraldur schiebt nicht den Touristen den schwarzen Peter in die Schuhe, er glaubt vielmehr, dass dies das Ergebnis einer Zeitenwende sei – dennoch sei eine Antwort durch alle Schichten der Gesellschaft vonnöten.

„Da muss mit verbesserten Toilettenanlagen reagiert werden, und die Autovermietungen müssen mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen und aufhören, die Leute zu diesem Vorgehen zu ermutigen.“

Er ist auch der Meinung, dass die uralte isländische Praktik des Wildcampens reguliert werden muss.

„Wir Isländer haben natürlich lange Zeit geliebt, wie die Schafe überall frei herumlaufen zu können. Aber jetzt, da wir über eine Million Besucher jedes Jahr haben, bedeutet das eine Million Geschäfte hinterm Busch pro Tag, und das ist zuviel um nachhaltig zu sein. Daher müssen wir für diese Touristen Toiletten bauen, es gibt keine andere Lösung.“

Eine Steuer oder Taxe für Besucher, die Island betreten, würde bei einer Problembehebung helfen. Die Einnahmen aus solch einer Taxe würden direkt in die Finanzierung von Toilettenanlagen für Reisende im ganzen Land gehen.

Im vergangen Jahr etwa um diese Zeit hatte die Reiseleiterin Kristín Ólöf Steinþórsdóttir von Fäkalien und verstreutem Toilettenpapier berichtet, als sie mit einer Gruppe Touristen zur Laufskálavarða in der Nähe des Vulkans Katla gewandert war.

Anders als auf dem Kontinent verrotten organische Abfälle und Fäkalien (auch von Tieren) nur sehr langsam in Island, weil Sonne und Wärme fehlen, um Zersetzungsprozesse in Gang zu bringen.

Eine weggeworfene Bananenschale oder ein Toilettenpapierfetzen liegen daher länger als einen Sommer, bevor sie nicht mehr sichtbar sind. Man sollte daher im Hochland oder auf Wanderungen stets eine Plastiktüte mit sich führen, um jegliche Hinterlassenschaften mitzunehmen und in Mülltonnen zu entsorgen.

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