Fast 500 Mitglieder der isländischen Film- und Fernsehakademie (ÍKSA) dürfen derzeit ihren Oscar-Kandidaten für den besten fremdsprachigen Film 2015 wählen, berichtet ruv.is.
Vier Filme stehen zur Auswahl: „Harrý & Heimir: Morð eru til alls fyrst“ von Regisseur Bragi Þór Hinriksson, „Málmhaus“ von Ragnar Bragason, „París norðursins“ von Hafsteinn Gunnar Sigurðsson und „Vonarstræti“ von Baldvin Z.
„Harrý og Heimir“ sind zwei Figuren aus einer berühmten Hörspielserie aus den 80er und 90er Jahren, die 2014 zum ersten Mal von Bragi Þór Hinriksson auf die Kinoleinwand gebracht wurden. In dieser Komödie müssen Privatdetektiv Harrý (Karl Ágúst Úlfsson) und sein treuer Assistent Heimir (Sigurður Sigurjónsson) das isländische Hochland vor skrupellosen dänischen Investoren schützen.
„Málmhaus“ ist die Geschichte des Mädchens Hera (Þorbjörg Helga Dýrfjörð), deren glückliche Kindheit auf dem Lande durch den Unfalltod ihres Bruders Baldur ein jähes Ende nimmt. Sie verarbeitet ihre Trauer, indem sie sich seine Leidenschaft für Heavy Metal zu eigen macht – sehr zur Verwunderung ihrer Eltern und der restlichen Dorfgemeinschaft.
„París norðursins“ ist eine dramatische Komödie über eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung: Hugi (Björn Thors) hat sich vor dem Stress der Stadt in einem winzigen Dorf im Nirgendwo versteckt. Hier geht er joggen, nimmt an Treffen der Anonymen Alkoholiker teil und lernt über das Internet Portugiesisch. Doch als sein ebenfalls dem Alkohol zugeneigter Vater (Helgi Björnsson) auftaucht, gerät seine Ruhe in Gefahr.
„Vonarstræti“ schließlich handelt von drei Isländern vor der Finanzkrise: Autor und Bohémien Móri (Þorsteinn Bachmann) ersäuft seine bösen Erinnerungen in zu viel Alkohol. Eik (Hera Hilmarsdóttir) arbeitet tagsüber im Kindergarten und abends als Prostituierte, um sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Fußballstar Sölvi (Þorvaldur Davíð) kann wegen einer Verletzung nicht mehr spielen und taucht in die korrupte Bankenwelt ein. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und bietet den isländischen Zuschauern einen harten Blick auf ihre Gesellschaft vor der Krise.