Die isländische Versicherungsfirma Sjóvá steht vor finanziellen Schwierigkeiten, vermeintlich verursacht durch Investitionen des ehemaligen Besitzers Milestone. 10 Mrd. ISK (58 Mio. EUR, 89 Mio. USD) werden für ihr Wertpapiervermögen benötigt, bis die Eigenkapitalquote wieder im Plus ist.
Foto von Geir Ólafsson.
Laut einer Quelle der Zeitung Morgunbladid kann Sjóvá noch nicht einmal den minimalen Anforderungen einer Zahlungsfähigkeit gerecht werden. Dies ist nach dem Gesetz nötig, um überhaupt auf dem Versicherungsmarkt handlungsfähig zu bleiben.
Árni Tómasson, Vorsitzender des Glitnir Bank Resolutionskomitees teilte mit, dass Sjóvás Geschäfte auf dem Versicherungsmarkt gut laufen und dass sich einige Unternehmungen einer starken Positionierung erfreuen.
„Auf der anderen Seite ist es klar, dass aufgrund der Marktumstände es umfangreiche Verluste bei den Firmengeschäften gab,“ sagte Tómasson gegenüber Morgunbladid. „Wir haben in den letzten Monaten daran gearbeitet, die Firma neu zu strukturieren und jetzt stehen wir kurz davor, dies abzuschliessen.“
„Das Ziel dieser Neuordnung ist die Anteile unserer Kunden zu sichern und den Firmenwert zu maximieren,“ führt Tómasson fort. „Wir nehmen an, dass die neuen Strukturen der Firma eine starke Bilanzaufstellung und stabile Versicherungsgeschäfte bescheren wird.“
„Wir erwarten nicht, dass die Neustrukturierung das tägliche Geschäft oder die Kunden betreffen wird und die Firma wird wie zuvor die gleichen guten Dienstleistungen bieten,“ folgerte Tómasson.
Die heikle Situation von Sjóvá kann bis ins Jahr 2007 zurück verfolgt werden, als Anlageposten vom ehemalige Besitzer Milestone auf die Firma übertragen wurden.
Die Anlagen, darunter ausländische Immobilien und nationale Wertpapiere, wurden Sjóvá übertragen, um Kreditorenkonten auszugleichen, die beim Kauf der schwedischen Firma Moderna durch Milestone entstanden.
Milestone konnte den Kauf zu Ende führen, weil er die Auszahlungsfonds von Sjóvá als Sicherheit benutzen konnte.