Ab heute sind im Frankfurter Kunstverein zwei Ausstellungen mit Werken isländischer Künstler zu sehen. „Endlose Sehnsucht – Ewige Wiederkehr“ heisst die erste grosse Einzelausstellung von Ragnar Kjartansson in Deutschland.
Ragnar Kjartansson: „Satan is real“.
Der Performance-Künstler hatte 2009 auf der Bienale Venedig mit seiner Videoinstallation „The End“, die bis zum 28. August noch bei Kampnagel in Hamburg zu sehen ist, internationale Beachtung gefunden.
Der 1976 geborene und aus einer Theaterfamilie stammende Kjartansson kombiniert Elemente der bildenden Kunst, der Musik und des Theaters zu Happenings, Installationen, Zeichnungen, Fotografien und Videos.
„Der Einsatz von Wiederholungen und Zeitschleifen und das damit verbundene Thema der Dauer und des Durchhaltens, stehen im Zentrum der Arbeiten von Ragnar Kjartansson. Sie zeugen von einem Gefühl von Trauer, Verzweiflung aber auch von Schönheit, das der Künstler auf einen existentiellen Moment zu reduzieren sucht“, heisst es auf der Internetseite des Frankfurter Kunstvereins.
Kjartansson agiere in vielen seiner Arbeiten als Protagonist und verkörpere dabei unterschiedliche Rollen wie Ritter, Tod, Rockstar oder Revolutionär.
„Der Künstler treibt dabei sich selbst und sein Publikum an physische und psychische Grenzen und versetzt es in einen ambivalenten Zustand von Glück und Trauer, Schönheit und Horror, Humor und Drama.“
Die Ausstellung, die 15 Arbeiten Kjartanssons zeigt, ist Teil des Kunst- und Kulturprogramms „Sagenhaftes Island – Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2011″.
In diesem Rahmen findet auch die Fotoausstellung „Grenzen anderer Natur – Zeitgenössische Fotokunst aus Island“ statt.
Sie zeigt eine Auswahl von Arbeiten aufstrebender wie etablierter isländischer Fotografen, die in Deutschland bislang weitgehend unbekannt sind: Bára Kristinsdóttir, Einar Falur Ingólfsson, Haraldur Jónsson, Hrafnkell Sigurdsson, Icelandic Love Corporation, Ingvar Högni Ragnarsson, Katrín Elvarsdóttir, Pétur Thomsen und Spessi.
„Die Ausstellung führt die Betrachter in mehrdeutige Landschaften, in denen die Fotografen selbst visuelle Erzählungen erkunden und konstruieren. Hierbei wird die Landschaft – ihre Weite, Erhabenheit, aber auch die Zerstörung der Natur – zur Metapher für Begehren, Entfremdung, Ehrfurcht erregende Grösse, Tradition, Ironie und Rebellion oder Leistung und Verlust.“, heisst es auf der Seite von „Sagenhaftes Island“.
Beide Ausstellungen sind bis zum 16. Oktober, dem letzten Tag der Frankfurter Buchmesse, im Frankfurter Kunstverein zu sehen.
bv