Das Wohlbefinden der isländischen Teenager hat sich trotz der wirtschaftlichen Krise nicht verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Bryndís Björk Ásgeirsdóttir, einer Dozentin am Lehrstuhl für Psychologie und öffentliche Gesundheit an der Universität Reykjavík.
Themenfoto: Eygló Svala Arnarsdóttir.
Angstsymptome waren unter den 14- bis 15-Jährigen zwischen 1997 und 2006 signifikant angestiegen und auch Depressionen hatten bei den Mädchen dieser Altersgruppe zugenommen. 2003 zeigten acht Prozent der Mädchen und 5,2 Prozent der Jungen Symptome von Depression, berichtet Morgunbladid.
Der Prozentsatz stieg in den folgenden Jahren an und erreichte 8,5 Prozent bei den Mädchen – jetzt aber fällt er.
Gegenwärtig zeigen weniger als fünf Prozent der Jungen und weniger als acht Prozent der Mädchen Anzeichen von Depressionen. Die Zahl der Teenager, die unter Angst leiden, ist ebenfalls gesunken.
Die Untersuchung von Ásgeirsdóttir kommt zum Schluss, dass die isländische Jugend mit dem Leben zufrieden ist – 88 Prozent der Mädchen und 84 Prozent der Jungen sind es. Die meisten Teenager beschreiben sich als glücklich.
Ásgeirsdóttir sagte, die Ergebnisse seien nicht überraschend. Ähnliche Studien zeigten, dass die psychischen Auswirkungen eines wirtschaftlichen Niedergangs in Ländern mit entwickelten Bildungs- und Gesundheitssystemen nicht so heftig seien wie dort, wo solche Bedingungen fehlten.
Zudem habe eine Kampagne, die Eltern ermutige, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, die erwünschten Resultate geliefert – heute würden rund 45 Prozent der Teenager die meisten Wochenenden mit ihren Eltern verbringen, während es 1997 nur 33 Prozent waren.
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Übersetzung: Bernhild Vögel.