Island hinkt nach Ansicht des Europaratsbeauftragten für Menschenrechte, Niels Muižniek, in Sachen Menschenrechte seinen europäischen Nachbarn hinterher. Muižniek befindet sich innerhalb seiner Amtszeit derzeit zum ersten Mal in Island und hielt bei Veranstaltungen des Menschenrechtsrates der Universität Islands und des Aussenministeriums Ansprachen, berichtet RÚV.
Er kritisierte, dass das Abkommen der Vereinten Nationen zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen in Island immer noch nicht ratifiziert worden sei, nachdem es vor neun Jahren unterzeichnet worden war. 164 Länder haben den Vertrag ratifiziert.
Die meisten Nachbarländer hätten inzwischen Menschenrechtsbehörden gegründet, um das Bewusstsein für die Rechte von Minderheiten und Schwachen zu wecken. in Island gebe es eine derartige staatliche Einrichtung nicht.
Auch die Istanbul-Konvention von 2014, eine Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, sei von Island noch nicht ratifiziert worden, kritisierte der Europaratsbeauftragte in seiner Rede.