Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen in vergleichbaren Positionen in Island ist grösser geworden. Frauen sind zunehmend unzufrieden mit ihren Gehältern und geben an, dass die Arbeitslast zugenommen habe.
Premierministerin Jóhanna Sigurdardóttir. U.a. wegen der starken Beteiligung von Frauen in Politik, hat Newsweek herausgefunden, dass Island das beste Land für Frauen ist. Foto: Geir Ólafsson.
Frauen verdienen in der Regel zehn Prozent weniger als Männer, wie man in einer Umfrage von VR nachlesen kann, berichtet das Morgunbladid.
Laut einer neuen Umfrage von SFR, der Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes, verdienen Frauen in Vollzeitjobs sogar 24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Bezieht man Faktoren wie Alter, Arbeitsstunden, Berufserfahrung, Beruf, Ausbildung und Schichtzulagen mit ein, bleibt immer noch eine unerklärliche Gehaltslücke von 13,2 Prozent übrig.
„Wir sind auf der Hut und beobachten, was sich da tut,“ kommentierte der Wohlfahrtsminister Gudbjartur Hannesson die Umfrage. „Wir haben gerade erst Lohnüberprüfungen durchgeführt und werden das so nicht akzetieren.“
Über die Gründe für die Gehaltsschere kann auch er nur spekulieren. „Könnte es sein dass der Faktor des Familienernährers wieder zum Vorschein kommt? Oder stammen all diese Sondervereinbarungen aus der Zeit vor der Krise und kommen nun zurück? Wir müssen das genau beobachten.“
Das Nachrichtenmagazin Newsweek hat derweil herausgefunden, dass Island unter allen Ländern der Welt das beste Land für Frauen ist.
Auf einer Liste der progressivsten Länder im Bezug auf Frauenrechte steht Island an erster Stelle, gefolgt von Schweden und Kanada.
Das Ranking setzt sich zusammen aus rechtlicher Stellung, Gesundheitswesen, Ausbildung, Teilnahme am Berufsleben und politischer Mitwirkung.
Die Listenletzten sind im Bezug auf Frauenrechte der Tschad, Afghanistan und der Yemen.
DT