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Immer mehr Rettungseinsätze mit Hubschrauber

Der Rettungshubschrauber der isländischen Küstenwache ist im vergangenen Jahr 214 Einsätze geflogen. Im Jahr 2013 waren es nur 195 Einsätze gewesen, vor etwa zehn Jahren lag der durchschnittliche Einsatz bei 120 Rettungsflügen pro Jahr, schreibt Vísir.

“Der Anstieg der Einsätze hängt mit Sicherheit mit dem Tourismus zusammen, sowohl von isländischen als auch ausländischen Urlaubern,” sagte Ásgrímur Lárus Ásgrímsson, der Einsatzleiter der Küstenwache Vísir gegenüber.

Das isländische Tourismusforschungsinstitut hat die Einsätze in den Jahren 2009 bis 2013 untersucht und kam zu dem Schluss dass die Hälfte der Einsätze zur Rettung von Touristen stattgefunden hat, hier sowohl für ausländische wie isländische Touristen.

Ursprünglich war die Hubschrauberabteilung der Küstenwache gegründet worden, um Seeleute zu retten und Kranke von Schiffen an Land zu holen. In der Folge gab es immer jedoch mehr Landeinsätze, sowohl zur Suche und als auch zur Rettung. Heute finden 70 bis 75 Prozent aller Einsätze an Land statt, vor allem in den Bergen und unter schwierigen Bedingungen.

Die Einsätze der Hubschrauber gelten als Noteinsatz, daher darf kein Entgeld dafür gefordert werden. Grundsätzlich kostet eine Hubschrauberflugstunde 680.000 ISK, die tatsächlichen Kosten eines Rettungseinsatzes seien jedoch nur schwer zu beziffern, sagte Ásgrímur. Er hält eine Gebühr für sehr problematisch.

“Wir möchten dass Leute, die in Notlagen geraten, nicht zögern, um Hilfe zu rufen, bevor das Problem grösser wird und damit auch die Rettungsmassnahmen. Es ist nicht gut, wenn die Leute denken, dass sie Unsummen bezahlen müssen und sich deswegen nicht melden. Experten könnten Möglichkeiten überdenken, dass Touristen eine Art Versicherung abschliessen. Das könnte jedoch schwer durchführbar sein.”

Im Ausland müssten Touristen bereits vielerorts entsprechende Versicherungen abschliessen, sagt auch Sigurjón Andrésson von der Versicherungsgesellschaft Sjóvár.

Ólöf Snæhólm Baldursdóttir, die Sprecherin der isländischen Rettungsorganisation Landsbjörg, hält ein Entgeld durch Versicherung für keine gute Idee, da sie nicht zum Freiwilligenstatus der Rettungsorganisation passe. Auch der Gedanke, einzelne Gebiete nur versicherten Besuchern zu öffnen, könne nicht verfolgt werden, da Landsbjörg kein Mandat zur Zutrittsregulierung habe, das könne nur von Staats wegen organisiert werden.

Die Retter spürten jedoch die gestiegenen Anforderungen deutlich, denn die Zahl der Freiwilligen sei im Gegensatz zu den Einsätzen nicht gestiegen.

Einer Umfrage unter Rettungsleuten zufolge stehen einer Stunde Einsatz zwölf Arbeitsstunden eines jeden Freiwilligen gegenüber, in denen es um Spendensammeln, Training, Instandhaltung von Geräten und vieles mehr geht.

Die Mitglieder der freiwilligen Rettungsteams werden in der Regel von ihren Arbeitgebern für Einsätze freigestellt. Nicht immer bekommen sie den Arbeitsausfall auch bezahlt.

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