Nach einer technischen Panne mussten am Samstag die auf eine Maschine nach Keflavík gebuchten Passagiere der Fluglinie Iceland Express in London-Stanstead bleiben.
„Bekamen wir eine Entschuldigung, eine Rückerstattung oder gar Kompensation? Glaubt Iceland Express etwa, es reicht, uns in ein Hotel zu stecken und damit glücklich zu machen?“ fragt die isländische Passagierin Gudný Einarsdóttir in einem Interview mit dem Morgunbladid. Sie wisse nicht ob der Airline-Service sie zum Lachen oder eher zum Weinen bringe.
Sie hatte den Abendflug von London-Stanstead nach Keflavík gebucht. Am nicht gekennzeichneten Check-in Schalter teilte man ihr mit, dass der Flug abgesagt worden sei, weil ein Vogel in die Turbine geflogen sei.
Die Passagiere wurden darüber informiert, dass sie gratis in einem Hotel übernachten können und später vom Flughafen Gatwick aus nach Island fliegen würden. Sie warteten drei Stunden auf einen Bus, der sie zum Hotel bringen sollte und mussten die Fahrt aus eigener Tasche bezahlen.
Am Hotel händigte man ihnen einen Gutschein über 15 britische Pfund aus (2.900 ISK, 24 USD, 18 EUR). Einarsdóttir, die mit zwei Kindern reiste, musste für das Frühstück am Sonntagmorgen bezahlen – die durch die Flugstörung verursachten Zusatzkosten stiegen auf 80 britische Pfund (15.000 ISK, 127 USD, 96 EUR)
Nachdem die Passagiere die Busse nach Gatwick ohne Hilfe der Fluglinie gefunden hatten, wurde ihnen dort am Check-in Schalter mitgeteilt, dass ihre Namen nicht auf der Passagierliste stünden und dass sie sich zum Ticketschalter begeben müssten.
Dort erbarmte sich ein hilfsbereiter Angestellter. Er überschritt seine Kompetenz und buchte die Passagiere in ein anderes Hotel. Sie sollten sich am anderen Morgen für den Frühflug einfinden, dort würde er sie auf den Flug buchen, selbst wenn dieser ausgebucht sei. Sie hätten lange genug warten müssen.
Einarsdóttir sagte, sie sei diesem Mann sehr dankbar, der nicht einmal Angestellter von Iceland Express gewesen ist.
Doch trotz seiner Bemühungen war auch der Frühflug am Montag verspätet und konnte erst gegen 14.30 Uhr starten. Missverständliche Informationen auf den Flughafenmonitoren zwangen die Passagiere, zu ihrem Gate zu rennen, um rechtzeitig in die Maschine steigen zu können.
Einarsdóttir sagte, es sei eine Schande dass diese Fluglinie Islands Namen tragen dürfe. Sie hätten zu keinem Zeitpunkt eine Entschudigung für all den Ärger bekommen. Der Informationsfluss habe nicht funktioniert und die Leute seien sehr aufgebracht gewesen.
Morgunbladid gelang es nicht, einen Verantwortlichen der Fluggesellschaft vors Mikrofon zu bekommen.
Iceland Express war in letzter Zeit häufig Ziel harscher Kritik. Ein Leser aus Winnipeg beschwerte sich erst kürzlich in einem Leserbrief über den schlechten Service der Airline.
Übersetzung: Dagmar Trodler.