Das isländische Meeresforschungsinstitut Hafró hält es für möglich, dass eine schon länger manifeste Infektion die die Heringsschwärme im westisländischen Kolgrafafjörður vergangene Woche dahingerafft hat. Tausende von Fischen waren an Land gespült worden und am Strand verendet. Die Infektion hat sich nicht verbreitet.
Blick auf die Halbinsel Snæfellsnes, wo Kolgrafafjörður sich befindet. Foto: Páll Kjartansson.
Kapitän Runólfur Guðmundsson aus Grundarfjörður glaubt, dass eine kalte Strömung unterhalb der Wasseroberfläche der Grund für das Massensterben ist. Die Kälte könne Eiskristalle im Fischleib gebildet und die Fische getötet haben, berichtet das Fréttablaðið.
Þorsteinn Sigurðsson vom Meeresforschungsinstitut unterstützt Runólfurs Theorie nicht. Die Meerestemperatur liege bei null Grad Celsius, und das liege innerhalb der Toleranzschwelle des Herings.
Bjarni Sigurbjörnsson von der Farm Eiði am Kolgrafafjörður hat Wale und Seevögel ein Festmahl am Strand abhalten sehen.
Der Biologe Róbert Arnar Stefánsson aus Stykkishólmur hat sich am Samstag an den Ort begeben um die Lage zu studieren, berichtet mbl.is.
Seiner Meinung nach sind die Fische aus nicht Nahrungsmangel verendet, kein Fisch sehe unterernährt aus. Er findet es auch unwahrscheinlich, dass die Schwärme von Killerwalen oder Seehunden an Land getrieben worden seien.
„Die Leute glauben an eine plötzliche Abkühlung des Wassers und das ist nicht die unwahrscheinlichste Erklärung,“ sagte Róbert. Er hofft, dass das Meeresforschungsinstitut bald den Grund für das Fischsterben herausfindet.
Der Heringsbestand im Fjord wird seit letztem Wochenende von Bootes aus untersucht. Nach Angaben der Internetplattform skessuhorn.is wurden riesige Mengen an totem Hering auf dem Meeresgrund gefunden. Es gebe kein Anzeichen von lebendem Fisch im Fjord.
Hier lesen Sie mehr dazu und hier finden Sie Fotos von den toten Fischen.
DT