Der aktuelle Ausbruch am Vatnajökull ist nach Angaben des Geophysikers Magnús Tumi Gudmundsson noch nicht hundertprozentig lokalisiert, man weiss jedoch dass er am Grímsvötn-See im westlichen Teil des Gletschers stattfindet. Der Grímsvötn befindet sich über einer vulkanischen Magmakammer.
Grímsvötn an einem ruhigen Tag. Foto: Páll Stefánsson.
Der Wasserspiegel des Sees ist derzeit sehr niedrig. Durch die Eruption schmilzt vor allem dünnes Eis, daher ist eine grosse Flut eher unwahrscheinlich, sagte Gudmundsson in einem Interview mit ruv.is.
Selbst wenn sich eine Flut aus dem Grímsvötn von ähnlichem Ausmass wie die des Eyjafjallajökull vergangenes Jahr entwickeln würde, sei das nicht als ernst einzuschätzen. Brücken oder ähnliches seien nicht in Gefahr.
„Dennoch gibt es allen Grund, wachsam zu sein, die Flüsse zu überwachen und zu beobachen was passiert,“ sagte er. Man wisse immer noch nicht, ob der Ausbruch aus einer Spalte komme, die sich unter dickem Eis ausdehne. Es gebe viele unsichere Faktoren bei der Beurteilung des Ausbruchs.
Er erwarte keinen grossen Lavafluss. Die Lava aus der Magmakammer werde sich in den See entleeren und die Eruption daher auf Grímsvötn beschränkt bleiben. „Ausbrüche des Grímsvötn sind vor allem Ascheeruptionen.“ erklärte er.
Der derzeitige Ausbruch haben keinerlei Verbindung zu Fimmvörduháls und Eyjafjallajökull vom letzten Jahr. „Die haben alle ihren eigenen Rhythmus,“ sagte er. „Ich sehe nicht dass Katla und Eyjafjallajökull auf der einen Seite, Hekla auf der anderen Seite und als dritte Vulkanzone Vatnajökull irgendwelche untereinander Verbindungen haben.“
Die kommende Ausgabe des Printmagazins Iceland Review (auf Englisch) wird sich vorrangig mit dem Ausbruch des Grímsvötn beschäftigen.
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DT