Ein Pottwal ist auf der Halbinsel Snæfellsnes gestrandet. Der ansässige Skúli Alexanderson berichtete mbl.is am Sonntag, es sei leicht an den Wal heranzukommen und etliche Leute hätten ihn schon besichtigt.
Zahn eines Pottwales. Foto: Holger Ellgaard / wikipedia.
„Es ist sogar möglich ihn anzufassen. Möglicherweise fällt er um, wenn die Flut kommt, aber er liegt extrem hoch”, sagte Skúli.
Der Pottwal ist 12 bis 15 Meter lang, er sah unverletzt aus und hatte noch nicht angefangen zu verfaulen.
Wie der Walexperte Gísli Víkingsson vom Meeresforschungsinsititut mitteilte, ereignen sich in Island jedes Jahr zehn bis 15 Walstrandungen. In den meisten Fällen weiß man nicht, warum die Wale an die Küsten schwimmen oder angetrieben werden.
„Sie können aus natürlichen Gründen sterben und dann vielleicht an Land treiben”, sagte Gísli.
Pottwale stranden öfters als Bartenwale, weil sie leichter treiben als größere Wale. Die riesigen Bartenwale, die im Meer sterben, versinken.
Pottwale werden in Island seit 1981 nicht mehr gejagt und es finden sich viele in den Gewässern rund um die Insel. Sie halten jedoch normalerweise Abstand zum Land.
Der Pottwal gehört zu den Walarten, die am tiefsten tauchen und am längsten unter Wasser bleiben. Sie können sich bis zu einer Stunde in Tiefen bis zu 500 Metern aufhalten. Daher werden sie bei Walbeobachtungstouren selten gesichtet.
Gísli sagte, es sei von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, was mit den Walkadavern passiere. Immerhin wiegen sie bis zu 60 Tonnen. Daher lässt man sie oft liegen und allmählich verrotten. Allerdings kann der Geruch zum Problem werden, wenn der Wal zu nahe an bewohntem Gebiet gestrandet ist. In einem solchen Fall wird er entweder in die See hinaus gezogen oder an Land begraben.
Der Bericht des Morgunblaðið, man käme leicht an den Wal heran, hat bereits Leichenfledderer angezogen. So stellte der Vulkanologe Haraldur Sigurðsson gestern laut ruv.is fest, dass der halbe Kiefer des Wals abgesägt worden war. Der Dieb muss in Eile gewesen sein, denn er ließ die Säge zurück. Man nimmt an, dass die Zähne vor dem illegalen Verkauf mit Silber ummantelt werden sollen.
Polizei und Naturschutzbehörden sind eingeschaltet.
Hier können Sie Fotos des gestrandeten Pottwals sehen.
bv