Das Reykjavíker Bezirksgericht hat vorgestern einen Beschluss der isländischen Planungsbehörde ausser Kraft gesetzt, welcher ein Umweltgutachten zum Bau der Siliziumschmelze Silicor Materials in Grundartangi im Hvalfjörður für nicht notwendig erachtet hatte.
Umweltaktivisten der Region und die Einwohner von Hvalfjörður und Kjós hatten gegen Silicor Materials, den Staat und die Planungsbehörde Klage eingereicht.
In der Urteilsbegründung heisst es, dass sich in der Entscheidung der Planungsbehörde ein Formfehler befinde, berichtet RÚV.
Das Planungsbüro war der Ansicht gewesen, dass die geplante Reinigung von Siliziummetallen keine Auswirkungen auf die Umwelt haben würde, daher sei kein Umweltgutachten für das Projekt notwendig. Im Urteil des Bezirksgericht heisst es hingegen, dass alle Bauvorhaben Auswirkungen auf die Umwelt hätten und dass das Planungsbüro in Anbetracht von Projektgrösse und Umfang ein Umweltgutachten hätte fordern müssen.
Bislang ist nicht klar, wohin das Urteil nun führen wird. Die Finanzierung des Grossprojektes ist ungewiss. Ein Pachtvertrag für das Land, auf dem die Industrieanlage entstehen soll, ist zwischen dem Hafen Faxaflói als Verpächter und Silicor Materials seit April mehrfach verschoben worden. Die Frist läuft im September aus, da dann der Strombelieferungsvertrag mit dem regionalen Stromkonzern wegen Nichteinhaltung ausser Kraft tritt.