Heute ist Heiligabend. Weihnachten in Island beginnt traditionell mit dem Glockengeläut der Reykjavík Kathedrale um 18 Uhr. Familien versammeln sich zum festlichen Essen um den Tisch, nach dem Essen werden Geschenke ausgepackt und Weihnachtskarten gelesen.
Weihnachtsfoto: Geir Ólafsson.
Man wirft sich für das Fest in Schale, nach einem langen und entspannenden Weihnachtsbad.
Geräuchertes Schwein mit karamellisierter Zuckerschale und Ananas wird nach einer dänischen Tradition auf vielen Festtafeln stehen.
Dazu werden karamellisierte Kartoffeln, grüne Bohnen, Rotkohl und ein Salat aus Sellerie, Walnüssen, Apfelsinen und Äpfeln in Sahnesauce gereicht. Als Vorspeise serviert man gerne Spargelsuppe, Eis gibt es als Nachtisch.
Auch gebratenes Schneehuhn ist ein beliebtes traditionelles Weihnachtsessen. Ursprünglich kochten dies die armen Familien. An vielen Festtafeln findet man gebratene Gans, und Rentiersteaks erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Jólaöl, das isländische Weihnachtsbier, ist eine traditionelle Mischung aus Orangenlimonade und alkoholfreiem Malzbier. In den letzten Jahren gehen jedoch immer mehr Leute dazu über, Wein zum Festessen zu trinken.
Nach dem Dreigängemahl werden die Geschenke, die man unter den Weihnachtsbaum dekoriert hat, ausgepackt. Die Weihnachtskarten werden erst danach geöffnet und gelesen.
Vor den Feiertagen findet grosser Hausputz und Wäschewaschen statt. Viele Isländer bekommen Bücher zu Weihnachten geschenkt, und nach einem Abend voller Unterhaltung und Spiel schlüpfen sie in ihre frisch bezogenen Betten und schmökern in den neuen Büchern.
Manche Familien besuchen um 18 Uhr die Messe und essen das Festmahl danach, andere gehen lieber in die Mitternachtsmesse. Auch die Friedhöfe werden gerne vor dem Essen noch besucht, um Kerzen auf die Gräber zu stellen und die Verstorbenen zumindest in Gedanken bei sich zu haben.
Ein typisches Mittagessen am 24. Dezember ist Reispudding. Eine Mandel wird im Topf versteckt, wer sie beim Essen auf seinem Teller findet, bekommt eine kleine Überraschung. Manche Familien servieren kalten Reispudding als Nachtisch, wie es in Dänemark Sitte ist.
DT