Die Ringstrasse in Island ist bis auf wenige Kilometer im äussersten Osten des Landes asphaltiert. Im Inneren des Berufjörður gibt es jedoch immer noch einen Abschnitt, der nur mit Schotter bedeckt ist.
Diese Schlaglochpiste sollte in diesem Jahr asphaltiert werden. Nun hat Verkehrsminister Jón Gunnarsson anders entschieden, und der Strassenabschnitt wurde kurzerhand aus dem Verkehrswegeplan des Jahres 2017 herausgenommen, berichtet Austurfrétt. Es sei nicht genügend Geld vorhanden, um die Strecke zu asphaltieren, bekamen die Bewohner der Region zu hören.
“Wir leben im 21. Jahrhundert an der Ringstrasse, aber diese Strasse sieht aus wie in einem Entwicklungsland. Das ist nicht Privatangelegenheit der Leute aus dem Berufjörður, sondern Sache aller Isländer.” zitiert das regionale Nachrichtenmagazin die Bewohner.
Die Strasse ist voller Schlaglöcher, die auch durch ständiges Befülllen nicht verschwinden, Reifen platzen, Autos kommen vom Weg ab, und Lastwagen fahren in unverminderter Geschwindigkeit an Schulbussen vorbei.
Nun wollen die Leute im Berufjörður aktiv werden: für morgen ist eine Strassenblockade an dem nichtasphaltierten Strassenabschnitt geplant, schreibt RÚV.
“Wir wollen das am Sonntag durchführen, nach einer Bürgerversammlung in Djúpivogur,” kündigte Svavar Pétur Eysteinsson, der Bauer auf Karlsstaðir im Berufjörður, an. “Geplant ist, ins Innere des Berufjörður zu gehen und Autos so an der Strasse zu parken, dass sie blockiert wird, bis die Regierung ihre Ansicht ändert. Die Strasse im Berufjörður ist vor 20 Jahren asphaltiert worden, nur dieses Stück fehlte noch. Das sollte in diesem Jahr und im nächsten gemacht werden – und wurde nun aus dem Programm genommen.”