Der Wert von eingefrorenem Walfleisch des Walfangunternehmens Hvalur hf. ist für das vergangene Steuerjahr auf 3,6 Mrd ISK (27,8 Mio. EUR) geschätzt worden, berichtet Vísir. Es hatte sich als schwierig herausgestellt, die Produkte nach Japan zu verschiffen, und es wird eine Zeit dauern, bis die Vorräte aufgebraucht sind.
Von 2013 bis zum Ende September 2015 hatte Hvalur hf. 426 Wale erlegt. Zwei Jahre zuvor war der Wert der unverkauften Waren auf 1,8 Mrd. ISK (13,9 Mio. EUR) geschätzt worden, heute liegt er bei 3,6 Mrd. Der Profit des Unternehmens für das am 30. September 2015 zuende gegangene Bilanzjahr ist gerade veröffentlicht worden, er lag bei 2,3 Mrd. ISK (17,7 Mio EUR) und war damit 725 Mrd. ISK geringer als in der Vorjahresbilanz.
Hvalurs Profit stammt fast komplett aus dem Einkommen des Unternehmens Vogun hf. Vogun besitzt 33,7 Prozent des Seafood Unternehmens HB Grandi und 38,6 Prozent des Fischereiausrüsters Hampidjan.
Hvalurs Aktienanteile werden auf 26 Mrd ISK (200 Mio EUR) geschätzt, dem gegenüber stehen Schulden von 9,9 Mrd ISK (76 Mio. EUR)
Im März war der Geschäftsführer des Unternehmens, Kristján Loftsson, zitiert worden, dass, hätte die Unternehmensleitung von den Hindernissen rund um den japanischen Walfleischmarkt vorher gewusst, sie den Walfang im Jahr 2009 nach 20-jähriger Pause nicht wieder aufgenommen hätte.
Im Februar diesen Jahres hatte Islands einziges Walfangunternehmen, angekündigt, dass es in diesem Sommer wegen der schwieirgen Marktsituation in Japan keine Finnwale mehr jagen würde.
Der Walfleischkonsum ist in den vergangenen Jahren in Japan zurückgegangen. Staatliche Vorgaben erfordern zudem langwierige Tests für eingeführtes Walfleisch. Der Transport der Produkte hatte sich ebenfalls als schwierig herausgestellt: im Jahr 2014 war einem mit Walfleisch beladenem Schiff das Ankern in Häfen auf dem Weg nach Japan verweigert worden, nachdem Walfanggegner erfolgreich protestiert hatten.