Die isländische Fussballvereinigung KSÍ hat eine Entschuldigung an das isländische Volk und seine Mitglieder veröffentlicht, für Fehler, die der Finanzdirektor von KSÍ 2005 begangen hatte. Damals waren über eine Kredikarte der Vereinigung 3 Mio. ISK (24.000USD, 16.000 EUR) in einem Stripteaseclub in Zürich abgerechnet worden.
Pálmi Jónsson, Finanzdirekter von KSÍ, war seinerzeit auf einer Geschäftsreise in Zürich gewesen und hatte den Stripteaseclub in seiner Freizeit besucht.
Die Kreditkarte der Fussballvereinigung hatte er mit sich geführt, und obwohl er versichert, dass sie ohne sein Wissen benutzt worden sei, bleibt Fakt, dass in dem Stripteaseclub mehrere Millionen Kronen unter anderem für nehrere Flaschen Champagner vom Geld der Fussballvereinigung ausgegeben wurden, berichtet das Fréttabladid.
Da Jónsson das Geld zurückgezahlt und überdies unmittelbar nach dem Vorfall vom KSÍ einen scharfen Verweis erhalten hatte, bestand keine Veranlassung, mehr in der Sache zu unternehmen.
Sie rutschte erst Anfang dieses Monats in die Schlagzeilen, als Schweizer Medien berichteten dass Jónsson vor Schweizer Gerichten versuchte, den Stripteaseclub des Betrugs zu bezichtigen. Diese Neuigkeiten sorgten für ziemliche Aufruhr in Island.
Die isländische Feministenvereinigung verurteilte Jónssons Verhalten und verlangte seine Entlassung und die des gesamten Vorstands von KSÍ.
KSÍ liess in einer Erklärung verlauten, gute Moral sei wichtig in der Arbeit für den Sport, doch genauso wichtig sei es vorwärts zu schauen, zu verzeihen und aus Fehlern zu lernen.
KSÍ Vorstandsmitglied Ingibjörg Hinriksdóttir hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt die Vereinigung wegen ihres Umgangs mit der Angelegenheit kritisiert. Vergangenen Abend stellte sie sich jedoch hinter die Erklärung von KSÍ.
Der Geschäftsführer des Zürcher Stripteaseclubs war von Jónssons Anschuldigungen freigesprochen worden, obwohl er wegen Urkundenfälschung und Steuerhinterziehung in einem anderen Fall beschuldigt wurde.
Übersetzung: Dagmar Trodler.