Die Bewohner des Hauptstadtgebiets und weiten Regionen Islands wurden vorgestern von einem Schneesturm geweckt. Während Autofahrer im Schnee steckenblieben und Fußgänger sich durch den Sturm kämpften, schwärmten Fotografen von Fréttablaðið mit ihren Kameras aus.
Ein Screenshot von visir.is (Fréttablaðið online). Hier sehen Sie alle Bilder.
Kurz nach 18 Uhr flackerte bei vielen in Südwest-Island das Licht, denn die Stromversorgung war massiv gestört, da das Kontrollzentrum von Landsnet im Hvalfjörður wetterbedingt überlastet war, wie visir.is berichtet.
Vier Stunden lang gab es auch in der Century Aluminum-Schmelze in Grundartangi im Hvalfjörður keinen Strom, eine Stunde länger blieb das Licht im benachbarten Werk Elkem Iceland aus.
Stromausfälle gab es fast überall im Westen, den Westfjorden und Teilen von Süd-Island, und die Warmwasserpumpen des Heizkraftwerks Hellisheiði funktionierten wegen elektrischer Störungen nicht.
Also gab es in der Hauptstadtregion kein heißes Wasser, und für ein paar Stunden auch nicht in Borgarnes, Akranes, Þorlákshöfn und dem Ölfus-Gebiet in Süd-Island.
Über den Tag musste der Tunnel unter dem Walfjord Hvalfjörður zweimal wegen Stromausfalls geschlossen werden.
Viele Mitarbeiter von Landsnet und Reykjavík Energy arbeiteten am Problem; und kurz nach Mitternacht lief alles wieder normal.
Laut Fréttablaðið gab es vorgestern wegen des Schneesturms den ganzen Tag über keine Inlandsflüge, und zahlreiche Straßen im ganzen Land waren unpassierbar.
Die Straße über Hellisheiði, die die Hauptstadt mit Süd-Island verbindet, war bis gestern früh geschlossen; in den vergangenen Jahren war sie nie so lange zu gewesen.
Im Hauptstadtgebiet hatten Polizisten alle Hände voll zu tun, um Autofahrern bei kleineren Unfällen zu helfen. Der Wind entwurzelte einige Bäume.
Das Wetter beruhigte sich kurz nach Mitternacht, obwohl die Lage in Nordost-Island weiter stürmisch bleiben sollte.
Bis morgen wird ziemlich ruhiges Wetter vorhergesagt, dann gibt es Über-Null-Temperaturen und Regen, was den Schnee zum Schmelzen bringt und zu glatten Straßen führt.
Obwohl Hellisheiði geschlossen war und darum wenig Verkehr herrschte, blieb die Raststätte Litla kaffistofan auf dem Pass am Dienstag geöffnet, berichtet Morgunblaðið.
„Wie immer machten wir weiter. Die Fleischsuppe war morgens um 5:30 oder sechs Uhr fertig, und wir waren bereit, hinausgerufen zu werden, um Schneepflüge zu betanken”, sagte Stefán Þormar Guðmundsson von Litla kaffistofan.
Stefán erzählte, japanische Touristen seien nahe Litla kaffistofan in einer Schneewehe steckengeblieben. „Sie hatten Angst […]. Wir halfen ihnen, nach Reykjavík zurückzukommen und sagten ihnen, es wäre wohl am besten, den Tag in der Hauptstadt zu verbringen.”
Trotz der Sperrung versuchten einige Pendler, über Hellisheiði zu fahren. Bjarni Gunnar Jóhannsson, Mitglied der Such- und Rettungsmannschaft Björg aus Eyrarbakki hatte Bereitschaft und musste ihnen helfen.
Einige von denen, denen er helfen musste, glaubten, ihre Autos seien ausreichend ausgerüstet, um im Schneesturm über den Pass zu fahren. Doch Bjarni sagte, er habe ihnen geraten, umzukehren. Sie befolgten seinen Rat.
Auch ein paar Ausländer waren unterwegs: Sie hofften, Gullfoss und Geysir bei der Golden-Circle-Tour zu sehen oder die Südküste entlang nach Vík zu fahren, aber Bjarni und seine Kollegen machten ihnen klar, dass dies kein Wetter für Ausflugsfahrten sei.
In Húsavík im Nordosten Islands fand nach drei Uhr nachts eine sechsköpfige Ausflugsgruppe Unterschlupf in einem über den Winter geschlossenen Gästehaus.
Mit einem örtlichen Reiseveranstalter hatten sie sich trotz des Wetters von Akureyri aus auf die Suche nach Nordlichtern gemacht, nahe Húsavík hinderte sie der Schneesturm an der Weiterfahrt.
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