Der grönländische Premierminister Kuupik Kleist war letzte Woche zu seinem ersten offiziellen Besuch in Island. Grönland bemüht sich um die vollständige Unabhängigkeit von Dänemark, wofür eine stabilere Wirtschaft Voraussetzung ist.
Kleist (links) und der isländische Aussenminister Össur Skarphédinsson. Mit freundlicher Genhemigung des Aussenministeriums.
Grönland hat schon mit der Förderung von Öl begonnen und möchte auf diesem Sektor mit Island und Norwegen zusammenarbeiten. Die Förderung von Öl und Gas aus dem Meer hat im Westen Grönlands begonnen, und Kleist sagte gegenüber Morgunbladid, im Meer im Osten des Landes könnte man 2012 oder 2013 starten.
„Es könnte etwa zur gleichen Zeit sein, in der die Suche nach Öl in Ihrer Drachen-Zone [in der äussersten Grenze isländischer Gewässer im Nordosten] und in in der Nähe liegenden Gebieten norwegischer Gewässer anlaufen. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten der Zusammenarbeit der drei Länder”, sagte Kleist, und fügte hinzu, der erste Schritt der Zusammenarbeit wären wohl gemeinsame Massnahmen im Bereich Umweltschutz.
Letzte Woche traf Kleist den isländischen Aussenminister Össur Skarphédinsson. Wie auf den Internetseiten des isländischen Aussenministeriums zu lesen ist, vereinbarten sie, die Zusammenarbeit der Nationen zu verstärken.
Dies betrifft sowohl bilaterale Projekte als auch weitere Angelegenheiten hinsichtlich der Arktis. Die Interessen von Isländern und Grönländern sind in vielen Bereichen miteinander verflochten, und die Zusammenarbeit hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, zum Beispiel im Gesundheitswesen, in Tourismus und Luftverkehr.
Die Minister erörterten Fragen zu Energie, Umwelt und Arktis. Sie stimmten darin überein, die Tagung des Arktischen Rats in Grönland im Mai sei ein Meilenstein für den Rat gewesen.
Eine Vereinbarung über Such- und Rettungsaktionen in der Arktis ist von besonderer Bedeutung. Kleist reagierte positiv auf Skarphédinsson Ideen zu einer Zusammenarbeit bei der Einrichtung von Such- und Rettungsdiensteinrichtungen in Island.
Skarphédinsson und Kleist sprachen auch über die Wichtigkeit eines Abkommens über Massnahmen gegen Ölverschmutzung in der Arktis und darüber, dass Isländer und Grönländer gemeinsame Anstrengungen unternehmen müssen, um ein solches Abkommen zu erreichen.
Kleist traf während seines Aufenthalts auch Islands Premierministerin Jóhanna Sigurdardóttir und Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon, er besuchte das isländische Parlament Althingi und machte sich mit Energiefragen und Sicherheits- und Rettungsarbeit vertraut.
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