Nach heftigen Regenfällen und einem ernsthaften Anstieg der Flusspegel in Südisland sind 120-130 Wanderer über das Wochenende in der Hochlandoase Thórsmörk von Wassermassen eingeschlossen. Gestern Abend konnten sie endlich nach Hause zurückkehren.
Thórsmörk ist unter Wanderern beliebt. Foto: Páll Stefánsson.
Die Steinholtsá war unpassierbar, genauso wie viele andere Flüsse rund um den Eyjafjallajökull, und die Flussbetten sind nach dem Vulkanausbruch vom letzten Frühjahr seicht, berichtet das Morgunbladid.
Unter den Eingeschlossenen in Thórsmörk befand sich eine Rekrutengruppe des Bergungsteams Hjálparsveit skáta aus Kópavogur.
„Sie hatten Glück. Man hat ihnen gesagt, dass sie Proviant für Samstagnacht bringen sollten. Doch dann haben sie unerwartet Hamburger bekommen und deswegen gab es auch genug Proviant für Sonntagnacht,“ sagte Arnar Ásgrímsson, der Hüttenwart in Langidalur in Thórsmörk.
70 Millimeter auf den Quadratmeter wurden von Samstagmorgen auf Sonntagabend an der Wetterstation von Vatnsskardshólar in Mýrdalur gemessen. Dazu war es am Sonntag recht windig, Windspitzen von 25 Metern pro Sekunde wurden in Thórsmörk gemessen.
Herjólfur, die Fähre zu den Westmännerinseln, konnte am Wochenende nicht nach Plan verkehren, und die Ringstrasse unterhalb des Eyjafjallajökull wurde an zwei Stellen durch die Flüsse Svadbaelisá und Holtsá überspült. Die Schäden an der Strasse blieben jedoch nur gering.
Mitglieder des Bergungsteams von Kyndill in Kirkjubaejarklaustur retteten am Samstagabend drei Männer, die beim Angeln mit dem Auto auf einer Sandbank im Fluss Núpsvötn in Südisland steckengeblieben waren.
Kyndill-Mitglied Sigurdur Dadi Fridriksson schwamm 40 Meter durch starke Strömung zu den Gestrandeten.
„Ich bin auf dem Rücken geschwommen,“ erklärte Fridriksson. Das Auto drohte auf die Seite zu kippen und es war nur noch eine Frage der Zeit, wann es sich überschlagen würde oder die Sandbank überflutet war. „Wir haben alle Furten überprüft, aber keine von ihnen war passierbar.“
„Ich brachte ihnen ein Seil und sie halfen mir, es bis zur Sandbank zu spannen. Ein Boot wurde an das Seil gebunden, ein weiteres Seil am Ufer befestigt. Dann zogen wir das Boot vorsichtig zu uns rüber. Ich gab den Männern Sicherheitswesten und Helme und setzte sie in das Boot. Wir sind dann über den Fluss an Land gezogen worden.“
Für die Region wird weitherhin Regen vorhergesagt.
Übersetzung: Dagmar Trodler.