Die Pläne, das Fahrradnetz von Reykjavík auszubauen, verzögern sich. Der Fortgang der Arbeiten hängt an der Genehmigung durch das ELENA-Programm der Europäischen Investitionsbank. Zusätzlich zum Bau der Fahrradwege, möchte die Stadt das Geld nutzen, um die Stadtbusse auf ein umweltfreundliches Kraftstoffsystem umzurüsten. Geplant ist, alle Busse mit Hydrogen zu betreiben; jedoch ist erst ein Teil der Flotte umgerüstet.
Geparkte Fahrräder in Reykjavík. Foto: Páll Stefánsson.
Die Pläne, zusätzlich zu den vorhandenen zehn Kilometern vierzig Kilometer Radwege in Reykjavík anzulegen und bis 2015 fertigzustellen, waren im Januar 2010 vom Stadtrat einstimmig genehmigt worden. Bisher aber wurde nur ein Kilometer beim Friedhof von Fossvogur fertiggestellt. Zwei Kilometer sind derzeit im Bau im Stadtteil Skerjafjördur in der Nähe des Inlandsflughafens und bei der Grundschule Fossvogur.
Nach den ursprünglichen Planungen sollte das 2015 auf 50 Kilometer angewachsene Radnetz bis 2020 noch verdoppelt werden. Die Kosten pro Kilometer liegen derzeit bei 61 Millionen ISK, für dieses Jahr sind 130 Millionen eingeplant.
Zwei der grössten politischen Parteien in Island, die Unabhängigkeitspartei und die Sozialdemokraten, sind unzufrieden mit der Verzögerung.
„Das ist eine Frage der Prioritätensetzung; wenn sich immer mehr Menschen entscheiden, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, wird sich der Bau auszahlen“, sagte Ratsherr Gísli Martenn Baldursson, ein Mitglied der Unabhängigkeitspartei dem Morgunbladid.
„Der ursprüngliche Plan hat den Elena-Kredit nicht als primäre Finanzierungsquelle des Radwegebaus ausgewiesen, aber er ist der wirtschaftlichste Weg, da die Zinsen niedrig sind. Wir erwarten also weniger kostspielige Abläufe, um weitere Fahrradwege zu finanzieren“, rechtfertigte Kristín Sofía Jónsdóttir, die stellvertretende Vorsitzende des städtischen Umweltausschusses, die Verzögerung.
BV