Patienten mit Thoraxtraumata haben in Island eine bessere Überlebenschance als in anderen Ländern, nicht zuletzt, weil der Transportweg ins Krankenhaus nach Reykjavík kürzer ist, weil die Blutbank gut bestückt ist und das medizinische Personal hervorragend kooperiert.
Themenfoto: Páll Stefánsson.
Das Medizinjournal Injury veröffentlichte unter dem Titel „Emergency thoracotomy as a rescue treatment for trauma patients in Iceland“ („Notfallthorakotomie als Rettungsmaßnahme für Traumapatienten in Island“) einen Artikel mit den Ergebnissen einer neuen Studie.
Die Ergebnisse der Studie basieren auf der Dissertation von Berglind Jóhannesdóttir, die derzeit als Stationsärztin im nationalen Universitätskrankenhaus Landspítali arbeitet.
Thoraxtraumata ereignen sich oft nach schweren Autounfällen, Messerstechereien und Schießereien, und meist enden sie mit dem Tod des Patienten.
Die thorakale Notfallchirurgie, im Ausland kontrovers diskutiert, weil die Ergebnisse nicht zufriedenstellend sind, kann in manchen Fällen Leben retten, ist auf der Webseite des Wissenschaftswebs der Universität Island nachzulesen.
Der Artikel befasst sich mit einer Zeitdauer von sechs Jahren. In den Jahren 2005 bis 2010 wurden neun Thoraxeingriffe unternommen.
Alle neun Patienten erreichten das Krankenhaus in kritischem Zustand, nach Autounfällen oder Stürzen. Fünf der neun Patienten überlebten den operativen Eingriff, ein ungewöhnlich hoher Prozentsatz im Vergleich zu 0 bis 18 Prozent in den anderen nordischen Ländern.
Nach Ansicht der Autoren des Artikels, Bergrós K. Jóhannesdóttir, Brynjólfur Mogensen und Tómas Guðbjartsson, ist die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Abteilungen des Landspítali ein wichtiger Faktor für den Erfolg bei der Rettung von Schwerstverletzten. Bisher gebe es jedoch nur wenig Information über solche Notfalleingriffe an europäischen Traumazentren.
Nach Abschluss der Studie waren zwei weitere Patienten notfalloperiert worden, beide überlebten den Eingriff.
DT