Der Eistunnel der in Islands zweitgrößten Gletscher, den Langjökull gegraben worden ist, soll in wenigen Wochen fertiggestellt und im Juni für Besucher geöffnet werden. Mit 400 Metern wird der Tunnel der längste in ganz Europa sein.
Letzte Grabungen sind auf zehn Tage veranschlagt, dann sollen noch einige Höhlen entstehen, bevor die Beleuchtung angebracht wird, kündigte der Geschäftsführer Sigurður Skarphéðinsson von IceCave gegenüber dem Fréttablaðið an.
Der Tunnel soll in einer Runde verlaufen und auf einer Tiefe von 30 Metern etwa 200 Meter in den Gletscher hineinragen. Der gesamte Rundwanderweg beträgt dann 400 Meter.
Bei den Grabungsarbeiten war eine natürliche tiefe Spalte entdeckt worden, die als Hauptattraktion des Rundgangs gilt. Die Spalte ist etwa fünf Meter breit und 200 bis 300 Meter lang. Innerhalb der Eishöhlen gibt es Skulpturen zu sehen, die mit einer speziellen Lichtanlage beleuchtet werden. Auch eine kleine Kapelle für Heiratswillige ist im Gletscher untergebracht.
Der Tunnel befindet sich oberhalb des Gletscherausläufers Geirdalsjökull auf einer Höhe von 1,260 Metern. Finanziert worden war das Projekt vom im Besitz der Landsbanki befindlichen Isländischen Tourismusfonds, der Icelandair Group und von mehreren Pensionsfonds. Die Gesamtkosten betragen etwa 300 Mio. ISK (2.0 Mio EUR).
Das Projekt hatte im Ausland Aufmerksamkeit erregt, der Reiseführer Lonely Planet hatte es bereits vorab zu einem der spannendsten Reisezielen 2015 erklärt.