Eisloser Vulkansee sorgt für Spekulationen Skip to content

Eisloser Vulkansee sorgt für Spekulationen

Auf dem Öskjuvatn, dem Kratersee des Vulkans Askja in Nordostisland, gibt es derzeit keine Eisschicht, was für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich ist. Zwei Gründe sind für solch ein Phänomen denkbar: geothermale Energie, oder ein schneearmer Winter. Nach dem schneereichen Winter tendieren Wissenschaftler eher zu ersterer Annahme.

oskjuvatn_iceless_screenshotScreenshot der Webpage des Vatnajökull National Park.

„Normalerweise ist der Öskjuvatn bis Juni oder Juli mit Eis bedeckt,“ erklärte Björn Oddsson, Geologe am Geowissenschaftlichen Institut der Universität von Island. Er war mit der isländischen Küstenwache am Montag über das Gebiet geflogen, berichtet mbl.is.

Die Fotos des eislosen Sees stammen von Hreinn Skagfjörð Pálsson, einem Mitarbeiter von Iceland Air. Er hatte sie Ende März aufgenommen. Nachdem sie auf der Website des Vatnajökull National Parks veröffentlicht worden waren, hatten sie das Interesse der Wissenschaftler geweckt.

„Irgendwas Ungewöhnliches geht dort vor sich. Entweder ein Wetterphänomen, oder es gibt eine geothermale Temperaturerhöhung im See,“ sagte Björn.

Das Flugzeug der Küstenwache ist mit Wärmekameras ausgerüstet. Sie werden benutzt, um Temperaturveränderungen an der Erdoberfläche ausfindig zu machen.

„Auf der Wasseroberfläche haben wir nichts erkennen können, und es sah nicht so aus, als ob sich geothermal etwas am See verändert. Es gibt also zwei mögliche Gründe für den See ohne Eis: eine geothermale Temperaturveränderung von unterhalb des Sees, oder ein Winter mit wenig Schnee und viel Wind aus Südwest,“ erklärte Björn.

Der See Mývatn, der sehr viel tiefer als der Öskjuvatn liegt, ist jedoch weiterhin eisbedeckt. Geothermale Wärme sei daher die wahrscheinlichste Erklärung. Um den Verdacht zu bestätigen, müsse man jedoch weitere Untersuchungen vornehmen.

askja-large_psÖskjuvatn im Sommer. Foto Páll Stefánsson.

Derzeit gebe es keinen Hinweis darauf, dass der Vulkan Askja vor einem Ausbruch stehe, die Möglichkeit werde aber in jedem Fall weiter untersucht. Dazu schauen die Wissenschaftler sich auch die Erdbebendaten der letzten Zeit genauer an.

Vor dem letzten Ausbruch im Jahr 1961 war eine Temperaturerhöhung in dem Gebiet festgestellt worden. Die Geologen haben also allen Grund, den eislosen Kratersee aufmerksam zu beobachten.

Öskjuvatn ist einer von Islands tiefsten Seen, er misst etwa 220 Meter. Um seine Oberfläche so zu erwärmen, daß das Wintereis schmilzt, müsse eine signifikante geothermale Hitze nach oben steigen.

Hier können Sie Hreinns Fotos vom eislosen Kratersee anschauen und hier finden Sie ein Satellitenbild vom 2. April. Öskjuvatn sieht aus wie ein Loch im ansonsten schneebedeckten nordöstlichen Island.

DT

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