Ein riesiger Eisberg trieb gestern Abend etwa 50 Seemeilen westlich von Látrabjarg an Island vorbei. Der Seemann Haraldur Hjálmarsson schoss das Foto im Nachrichtenlink gegen 20.30 Uhr.
Er glaubt, dass der Eisberg sich um die 100 Meter über dem Meeresspiegel erhob. Ein weiterer etwas kleinerer Eisberg sei ganz in der Nähe getrieben, auch Brucheis sei unterwegs gewesen.
Ingibjörg Jónsdóttir, Geografin und Meeresexpertin an der Universität Islands, bezeichnet es als nicht ungewöhnlich, dass solche grossen Eisberge um diese Jahreszeit von den grönländischen Gletschern abbrechen. Im Herbst trieben mehr Eisberge im Meer als zu anderen Jahreszeiten. Ingibjörg fand den Eisberg auf einem Satellitenfoto und will seine Reise weiter verfolgen.
“Manchmal kann es schwierig sein, nach einem Satellitenbild zu urteilen, ob es sich um einen Eisberg oder ein grosses Schiff handelt. Der Vorteil von grossen Eisbergen ist, dass sie auf dem Schiffsradar zu sehen sind. Die Eisberge sind viel gefährlicher für Schiffe, wenn sie zerbrechen und schlecht zu sehen sind,” sagt sie.
Der Eisberg befinde sich in der Nähe der Ostgrönlandströmung und der Irmingerströmung und es werde nicht lange dauern, bis er in wärmere Gewässer gelange.