Der Zustand des Vogellebens an Reykjavíks Stadtteich Tjörnin war nie zuvor so schlecht wie in diesem Sommer. Im Juli gab es gerade einmal 24 Entenküken, und einige von ihnen mussten mit dem Tod kämpfen. 2010 gab es dort 54 Entenküken.
Tjörnin. Foto: Eygló Svala Arnarsdóttir.
In den Sommern 1974 bis 2010 wurden durchschnittlich 156 Entenküken geboren, berichtet Morgunbladid. In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Lage in besorgniserregender Weise.
Ornithologe Jóhann Óli Hilmarsson und Ökologe Ólafur K. Nielsen übergaben im Januar einen Zustandsbericht an den Gartenbaudirektor der Stadt Reykjavík, der erst am 9. August an die Umweltabteilung der Stadt weitergeleitet wurde.
Die Wissenshcaftler kritisieren die Behörden für ihre mangelnde Reaktion auf den Bericht, der aufzeigt, dass die Schnatterente schon fast vollständig vom Stadtteich verschwunden ist, dass Bergenten und Eiderenten in den nächsten Jahren verschwunden sein werden, aber dass zumindest die Situation der Stockenten und Reiherenten ein bisschen besser sei.
„Die Entenküken müssen über den Sommer gefüttert werden, damit sie überleben. Das Hauptproblem ist ein absoluter Nahrungsmangel, und die Küken, die den Sommer überleben, sind von Unterernährung gezeichnet”, sagte Nielsen.
Möwen, die Entenküken fressen, seien kein so grosses Problem, wie manche Leute denken, erklärte Nielsen, ebenso wie Katzen und Nerze.
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