Isländer vergraben etwa die Hälfte ihres Hausmülls in deponien. Das ist ein weit höheres Verhältnis als bei den nordischen Nachbarn, berichtet RÚV. Die Flächennutzungspläne der Gemeinden versuchen zwar, in Sachen Müll Verbesserungen herbeizuführen, aber solche Pläne werden nicht immer verwirklicht.
Die nationale Kontrollbehörde hat dem Müllproblem eine eigene Studie gewidmet, in welcher zutage tritt dass in Schweden, Dänemark und Norwegen zwischen 0,7 und 2,5 Prozent des Hausmülls in Deponien wandert. In diesen Ländern wird eher die Müllverbrennung zur Energiegewinnung verwendet, doch da die Energiekosten in Island niedrig liegen, würde die derart produzierte Energie nicht wettbewerbsfähig sein.
Der hohe Prozentsatz an Deponiemüll macht Mülltrennung in Island umso wichtiger. Die Kontrollbehörde weist darauf hin, dass es keine Überwachung von Gemeindeplänen hinsichtlich eines verbesserten Müllverwertungsmanagements gebe. Die Behörde empfiehlt, dass das Umweltministerium diese Überwachung übernimmt und auch eine klare politische Vorgabe macht.
Þórir Óskarsson, Projektmanager bei der Kontrollbehörde, sagte RÚV gegenüber, eine bereits existierende Vorgabe liste lediglich Ziele für das Land als Ganzes auf, es werde jedoch kein Druck auf Gemeinden ausgeübt, welche sich einfach entziehen und darauf vertrauen, dass andere Bezirke die nationalen Ziele verfolgen.
Der Studie zufolge haben Gemeinden das Recht, ihre Einwohner für die Müllverwertung zur Kasse zu bitten, sie können es aber auch lassen.
Immerhin hat es einen Fortschritt gegeben, denn der Deponiemüll ist von 234 Kilo pro Person im Jahr 2009 auf 171 Kilo pro Person in 2013 zurückgegangen. Doch immer noch liegen wir mülltechnisch weit hinter unseren Nachbarn.