Deutsches U-Boot versenkte Jarlinn Skip to content

Deutsches U-Boot versenkte Jarlinn

Heute vor 70 Jahre, am 5. September 1941, versenkte das deutsche U-Boot U-141 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Philipp Schüler den isländischen Schleppnetzdampfer Jarlinn. Die Besatzung von elf Mann kam ums Leben.

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Jarlinn. Abb. aus Fálkinn, 26.9.1941.

Jarlinn, mit 190 Tonnen einer der grössten Schleppnetzdampfer der isländischen Fischfangflotte, war am 21. August von Ísarfjördur mit einer Ladung Gefrierfisch ausgelaufen, hatte Station auf den Westmännerinseln gemacht und war dann nach Fleetwood an der englischen Westküste gefahren.

Am 3. September verliess das Schiff den britischen Hafen wieder Richtung Island. Seit diesem Tag gab es von der Besatzung kein Lebenszeichen mehr.

Am 23. September 1941 meldete Morgunbladid, das Schiff sei verschollen und es gäbe keine Hoffnung mehr für die elf Männer. Unter den für tot Erklärten war auch Theodór Óskarsson, der 22-jährige Sohn des Schiffseigners.

Der erste Offizier an Bord, der 1904 in Reykjavík geborene Gudmundur Matthíasson Thordarson, hinterliess Frau und Kind in Kopenhagen. Als Dänemark 1940 von Deutschland besetzt wurde, hatte er sich gerade in England befunden und konnte nicht mehr zu seiner Familie zurück.

Der Kapitän Jóhannes Jónsson war mit 64 Jahren der älteste an Bord, der jüngste war der siebzehnjährige Sveinbjörn Jóelsson aus Reykjavík.

Nachdem ein Torpedo des deutschen U-Bootes den Dampfer Jarlinn am 5. September um 23.37 Uhr getroffen hatte, sank er sofort, heisst es auf uboat.net.

Was sich tatsächlich auf See ereignet hatte und an welchem Tag die Besatzung ums Leben gekommen war, darüber war offensichtlich jahrzehntelang nichts bekannt.

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Denkmal „Lífsbjörg“ in Siglufjördur. Foto: bv.

In Siglufjördur wurde 1988 das Denkmal „Lífsbjörg“ (Lebensrettung) eingeweiht. Auf der Gedenktafel sind alle Seeleute aus dem Fjord verzeichnet, die zwischen 1900 und 1988 auf dem Meer ums Leben kamen.

Der Todestag der beiden Jarlinn-Besatzungsmitglieder, die aus Siglufjördur stammten, ist hier noch mit 22. September 1941 angegeben.

Der 41-jährige Dui Gudmundsson war Heizer gewesen und der vier Jahre ältere Jóhann Sigurjónsson, der in Siglufjördur Frau und drei Kinder zurückliess, hatte als zweiter Maschinist auf Jarlinn gearbeitet.

Bernhild Vögel

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