Wissenschaftler beim deCode Genetics Institut in Island haben eine seltene genetische Mutation etdeckt, die das sogenannte “schlechte” Cholesterol im Blut senkt und damit eine offenbar höheren Schutz gegen Arterienverkalkung bietet.
Kári Stefánsson, der Präsident des Unternehmens, glaubt, dies ist eine der bedeutensten Entdeckungen, die bislang gelungen ist – wenn man die Zahl der Menschen bedenkt, die davon profitieren könnten.
Einer von 120 Menschen trägt diese Mutation in sich, welche den Cholsterolspiegel im Blut signifikant senkt, berichtet RÚV. Die Mutation schafft auch eine 35 Prozent geringere Chance, an Herzkreislaufproblemen zu erkranken und Herzinfarkte zu erleiden, heisst es in einem Artikel des Unternehmens, welcher in dieser Woche in der The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.
“Der Schutz gegen Herzinfarkt ist grösser als wir ihn durch die blosse Reduzierung von Fetten im Blut erklären könnten. Und das ist wichtig, weil es einen hohen Prozentsatz von Menschen gibt, die Herzinfarkte erleiden, obwohl sie normale Cholerolwerte hatten. Es scheint also andere biologische Faktoren als die im Zusammenhang mit dem Cholesterol zu geben, die zu Herzinfarkten führen,” sagte Kári.
Das Pharmaunternehmen Amgen arbeite hart daran, ein Medikament zu entwickeln, und die Arbeit schreite gut voran. Dennoch sei die Erwartung unrealistisch, dass dieses Medikament früher als in sieben Jahren auf den Markt komme. Herzerkrankungen gehören weltweit zu den tödlichsten Krankheiten.
“Dies ist eine von fünf oder zehn Entdeckungen, die wir gemacht haben, welche die praktischsten Konsequenzen haben,” sagte Kári Stefánsson.