Premierministerin Jóhanna Sigurðardóttir bedankte sich in einem Brief bei den Einwohnern von Hveragerði für ihre rasche Reaktion während des Staatsbesuchs von Chinas Oberhaupt Wen Jiabao am 21. April.
Hveragerði. Foto: Geir Ólafsson.
Einwohner hatten beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit für Wen ein Ausflugsprogramm organisiert, nachdem der Vulkankrater Kerið von Landbesitzern für die Besichtigung gesperrt worden war, berichtet das Fréttablaðið.
„Er wollte natürlich den Krater anschauen und das gesamte Ausflugsprogramm sollte in der Region stattfinden. Die Zufahrt dorthin wurde jedoch nicht gestattet, und sie wussten nicht was sie machen sollten. Sie riefen uns an und fragten, ob wir innerhalb einer halben Stunde aushelfen könnten,“ sagte Hveragerðis Bürgermeisterin Aldís Hafsteinsdóttir.
Sie selber befand sich zu der Zeit im Ausland, doch andere Mitglieder des Stadtrates und der Chef der südisländischen Touristeninformation konnten innerhalb von 20 Minuten ein Ersatzprogramm für den chinesischen Premier zusammenstellen.
„Das Gebiet der heißen Quellen wurde geöffnet und er bekam eine geführte Tour, was besonders interessant für ihn war, weil er studierter Geologe ist,“ sagte Aldís.
Danach wurden die Gäste im Restaurant Kjöt og kúnst ganz in der Nähe der Quellen bewirtet. Das Restaurant nutzt Geothermalhitze in der Küche. Man servierte dampfgekochtes Brot und Lammkeule.
Einige Tage nach dem Besuch sandte Jóhanna einen Brief an die Einwohner, um ihnen für ihren Einsatz zu danken. „Sie war so froh, dass wir diesen Tag hatten retten können, nachdem sie am Vulkankrater nicht willkommen gewesen waren,“ sagte Aldís.
Die Einwohner von Hveragerði hätten großen Spaß an dem unerwarteten Besuch gehabt. „Sie wussten nicht, was auf sie zukam. Plötzlich schwärmten überall Polizisten herum und Sprengstoffhunde untersuchten alle Plätze, an denen Wen vorbeigehen würde. Es muss sich wie ein Hurrican angefühlt haben.“
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DT