Die Schwedin Camilla Hed aus Östersund beeindruckte auf Thor fran Järnsta gestern mit einer fast makellosen Vorstellung in der Vorentscheidung der T2 (Tölt am losen Zügel). Fast – weil das Pferd im entscheidenden Moment aus dem Tölt ohne Zügel angaloppierte, was zuviele Noten kostete.
„Er war vor der Tribüne für einen Moment abgelenkt,“ erklärt Camilla den Patzer. „Das Töltreiten am losen Zügel ist in den Kurven sagenhaft schwer, obwohl es so leicht aussieht. Wenn die Pferde nicht 100% auf den Reiter fokussiert sind, fallen sie aus dem Tölt heraus.“
Camilla Hed auf Thor fran Järnsta. Foto: Henk Peterse
Sie traf den schwarzen Hengst, als er dreijährig in ihren Stall kam, und es war Liebe auf den ersten Blick. Ihr Lebensgefährte Hjalti Guðmundsson gab dem Pferd die Grundausbildung, nach der Babypause begann Camilla, ihn selbst zu reiten.
„Wir sind das erste Jahr nur draußen im Feld gewesen. Wir hatten beide nicht viel Balance – er war zu jung und ich hatte gerade ein Kind geboren. Ich hab ihn einfach machen lassen, er hatte damals auch noch nicht viel Vorwärtswille. Der kam erst so richtig zum Vorschein, als er sein Gleichgewicht gefunden hatte.“
Nachdem sie sich richtig viel Zeit für seine Ausbildung gelassen hatte, ging dann alles ganz schnell. Nach dem schwedischen Meisterschaftstitel kam der nordische dazu. Die vom Centered Riding beeinflusste Schülerin der isländischen Reitmeister Mette Manseth und Einar Öder Magnússon hat es mit gutem Reiten nach oben geschafft.
Camilla bildet Reitschüler vor allem mit Fokus auf Sitz, Balance und zügelunabhängiges Reiten aus und arbeitet auch in einer Schule als Reitlehrerin. Ihr 1,48 m große Týr vom Rappenhof-Sohn Thor schenkt ihr zwei bis drei schöne Fohlen pro Jahr.
DT
