Bislang ist ungeklärt warum eine nach einem Bootsunfall rückenverletzte Frau von dem Bootsunternehmen kein Schmerzensgeld erhalten hat, berichtet RÚV.
Hrefna Margrét Erlingsdóttir erlitt 2011 bei einer Tour mit einem Festrumpfschlauchboot (RIB) des Unternehmens Ribsafari eine Kompressionsfraktur der Wirbelsäule. Drei Jahre lang konnte sie daraufhin nicht arbeiten, erhielt allerdings keinerlei Entschädigung, denn der Vorfall wurde der Transport- Unfalluntersuchungs-Stelle (TAIB) angeblich nicht gemeldet. Doch laut Gesetz müssen Unfälle auf See der TAIB umgehend gemeldet werden.
Die Polizeipräsidentin der Westmännerinseln, Páley Bergþórsdóttir, sagte RÚV gegenüber, es sei falsch, dass der Unfall nicht gemeldet worden sei. “Dem polizeilichen Melderegister zufolge hat der Bootsführer, der das betreffende Boots gefahren hatte, den Unfall 54 Minuten nachdem der Unfall sich ereignete, gemeldet und davon berichtet. Es gibt einen Bericht darüber bei der Polizei, und darin steht zu lesen, dass sie den Krankenwagen gerufen haben und dass sie in die Ambulanz gefahren wurde, sodass dort auch Daten über ihren Unfall vorliegen müssen.”
Hrefnas Anwalt sagt, man habe um die Übersendung des Berichts telefonisch gebeten, aber keine Antwort erhalten. Sowohl die Polizei der Westmännerinseln als auch das Bootsunternehmen hätten den Unfall jedoch weiter an die TAIB melden müssen. Páley kann sich nicht erklären, warum dies nicht geschehen ist, schreibt RÚV.
Die Meldung des Unfalls vom 11. Mai stehe ebenfalls noch aus, sagt Jón Árelíus Ingólfsson, der Untersuchungsleiter der TAIB.
Auch in Húsavík in Nord-Island ereignete sich bereits ein Unfall mit einem RIB-Boot. RIB-Boote wurden in Island erstmals im Jahr 2011 eingesetzt und entwickelten sich schnell zu einem Stein des Anstoßes. Ribsafari und das Walbeobachtungs-Unternehmen Gentle Giants in Húsavík bestanden darauf, gleichzeitig 24 Personen zu fahren, die TAIB indes erlaubte nur zwölf Fahrgäste je Boot. Im Frühjahr mussten der Geschäftsführer von Gentle Giants und drei Kapitäne Strafen bezahlen, weil sie wiederholt zu viele Passagiere transportierten.
Jón Árelíus macht sich Sorgen wegen der Sicherheit solcher Boote. „Es gibt reichlich Grund dazu”, erklärte er gegenüber RÚV. „Es sind gefährliche Touren, und wenn Leute nicht vorsichtig sind und sich nicht an Regeln halten, dann ist es das, was passiert.“