Die Vorbereitungen für die Exhumierung des Schach-Großmeisters Bobby Fischer sind im Gange, wie visir.is berichtet. Während der Graböffnung und Entnahme einer biologischen Probe wird ein Zelt über dem Grab aufgestellt. Die Aktion wird durchgeführt, um die Rechtmäßigkeit einer Vaterschaftsklage gegen Fischer zu klären.
Foto: Páll Stefánsson.
Projektleiter ist Ólafur Helgi Kjartansson, Landrat des Bezirks Árnessýsla. Anfang vergangener Woche besuchte er bereits in Begleitung der Polizei Fischers Grab, um die örtlichen Gegebenheiten zu inspizieren.
Nachrichten über die bevorstehende Exhumierung haben zu einer Steigerung der Besucherzahlen an Fischers Grab geführt. Aber bereits seit seinem Begräbnis kommen immer wieder viele Besucher zum kleinen Friedhof zwischen Hveragerdi und Selfoss.
„Es ist ganz unterschiedlich. Manchmal kommt niemand, aber manchmal kommen zwei oder drei Reisebusse an ein und demselben Tag”, sagt Aufseher Haraldur Thórarinssson, und fügt hinzu, dass seit den Nachrichten über die Exhumierung mehr Isländische Besucher kämen als zuvor.
Thórarinsson war dabei, als Fischer im Januar 2008 heimlich beerdigt wurde. Ihm zufolge ist nicht jeder damit einverstanden, die Totenruhe zu stören.
„Eigentlich sollten Menschen, die auf einem Friedhof liegen, irgendwie sicher sein. Meiner Meinung nach kann nur eine ganz extreme Situatin eine Exhumierung rechtfertigen. Aber es ist nun einmal, wie es ist, und die Dinge gehen nun ihren Weg.”
Zusätzlich zum Landrat werden ein Pfarrer, ein Physiker, ein Gerichtsmediziner, Anwälte und Polizeibeamten, die das Gelände abriegeln, dabei sein. Die sterblichen Überreste werden wahrscheinlich nicht vom Friedhof entfernt; es wird genügen, eine biologische Probe zu entnehmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Arbeiten innerhalb von zwei Stunden abgeschlossen werden können.
Übersetzung: Gabriele Schneider www.Hausbucht.blogspot.com
