Nicht nur Zugvögel sind in Island eingetroffen und mit ihnen die Hoffnung auf den Frühling, sondern auch Wale. Ein Blauwal, das größte Tier der Erde, wurde Anfang der Woche in der Skjálfandi-Bucht vor Húsavík vom Walbeobachtungsboot Náttfari aus, einem Schiff des Walbeobachtungs-Unternehmens North Sailing, gesichtet.
„Es waren nicht viele Leute bei der Tour dabei, was schade war, denn es herrschte so viel Leben im Ozean. Wir sahen auch viele Delfine und einen Zwergwal“, sagte Passagierin Helga Kristín Torfadóttir gegenüber Vísir.
„Die Leute jubelten und schrien, als der Blauwal auftauchte. Er war sehr nahe bei uns und zeigte uns seine Schwanzflosse mehrere Male“, erzählte Helga vom Ereignis. Sie fotografierte den Blauwal. „Ich würde sagen, er war ungefähr 21 bis 25 Meter lang. Allein die Fluke hatte wohl einen Durchmesser von vier Metern und der Anblick war beeindruckend.“
Blauwale können bis zu 30 Meter lang und bis zu 200 Tonnen schwer werden. Der migrierende Wal schwimmt im Winter in den Süden, kommt aber auf der Suche nach Futter im Frühjahr zurück in nördliche Gefilde. Derselbe Blauwal wurde bereits vor der Küste Mauretaniens und Islands gesichtet.
Blauwale sind vom Aussterben bedroht und gelten seit 1966 als geschützte Tierart. Das Isländische Meeresforschungs-Institut schätzt, dass um die 1.000 Blauwale im Meer rund um Island leben. Island gehört zu den wichtigsten Arealen für diese Walart.
Regelmäßig werden Blauwale bei Walbeobachtungs-Fahrten in der Bucht vor Húsavík gesehen. Húsavík wird auch als Walbeobachtungs-Hauptstadt Europas bezeichnet.