Skúli Sigurdur Ólafsson, der Sohn des verstorbenen Bischofs Ólafur Skúlasson und Bruder von Gudrún Ebba Ólafsdóttir, die ihren Vater im kürzlich erschienen Buch Ekki líta undan des sexuellen Missbrauchs bezichtigt, hat am Montag zusammen mit einer seiner anderen Schwestern und seiner Mutter eine Erklärung veröffentlicht, in der es heisst, Ólafsdóttir pflege falsche Erinnerungen um den angeblichen Misssbrauch.
„Das ähnelt in keinster Weise unseren Erinnerungen,” sagte Ólafsson. Keins der anderen Familienmitglieder erkenne die von Gudrún Ebba beschriebene Atmosphäre wieder oder könne bestätigen, dass Ólafsson den Haushalt tyrannisiert habe, heisst es bei visir.is.
Im RÚV-Abendmagazin Kastljós sagte Ólafsson, er sei überzeugt dass seine Schwester tatsächlich glaube, sie sei durch ihren Vater missbraucht worden. „Meine Schwester ist in ihren Beschreibungen sehr ernsthaft. Es steckt soviel Überzeugung hinter ihren Worten – sie lügt nicht.”
Moderator Sigmar Gudmundsson wollte wissen, wie denn diese beiden Aussagen zusammenpassen. Ólafsson gab zur Antwort, er bezweifle, dass Gudrúns Erinnerungen real seien.
„Falsche Erinnerungen sind ein bekanntes Phänomen,“ sagte er. Sie könnten während der Gesprächstherapie von Leuten mittleren Alters entstehen und weitere falsche Erinnerungen nach sich ziehen.
Ólafsson wollte jedoch nicht behaupten, seine Schwester sei nie von ihrem Vater missbraucht worden, auch wenn er überzeugt sei, dass das Zuhause aus ihrer Beschreibung nicht seinen eigenen Erfahrungen entspräche.
Über die anderen Fälle sexuellen Missbrauchs durch den verstorbenen Bischof wollte Ólafsson sich nicht äussern. Die Frauen hatten von der Nationalen Kirche Islands Kompensationszahlungen erhalten. Ólafsson sagte, er bedauere, dass ihre Fälle nie von der Polizei untersucht worden seien.
Ólafsdóttir wollte sich zu den Behauptungen ihres Bruders nicht äussern.
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DT