Baumstümpfe am Breiðamerkurjökull gefunden Skip to content

Baumstümpfe am Breiðamerkurjökull gefunden

In Sedimenten am Breiðamerkurjökull sind uralte Baumstümpfe gefunden worden, die offenbar nach den Fluten im vergangenen Monat freigespült worden sind. Die Untersuchung der Baumstümpfe könnten Licht auf Wetterereignisse und Klimaveränderungen in der grauen Vorzeit werfen, berichtet RÚV.

Der Fundort der Baumstümpfe liegt fernab der Touristenwege, gefunden wurden die Stümpfe von einem Touristen, der dort mit einem Bergführer unterwegs gewesen war.

Ihr Weg hatte sie über die Gletscherlagune bis an die Gletscherzunge herangeführt, dann waren sie in die Schlucht hineingewandert, die das Schmelzwasser sich in den Sand gegraben hatte. Dort fanden sie die Stümpfe im Sediment.

“Das ist äusserst unwahrscheinlich, sowas zu finden, weil der Gletscher das normalerweise zerstört. Ich kann über den Stumpf nichts sagen, was für eine Baumart das ist, aber mir scheint, es handelt sich um Birke. Er hat einen Durchmesser von neun bis zehn Zentimetern, ganz schön gross also. Nach allem, was ich hier im Sand gefunden habe, ist er sicher einer der Grössten, wenn nicht der Grösste,” sagt Snævarr Guðmundsson, Bereichsleiter beim südisländischen Naturkundeinstitut.

Der Gletscher ist in dieser Region pro Jahr etwa 100 Meter zurückgewandert. Nun finden sich dort Sedimente, in denen sich offenbar auch Reste von verschwundenen kleinen Seen finden. Man hat Überbleibsel von 4600 Jahre alter Vegetation entdeckt. Die Baumstümpfe nun selbst schätzt Snævarr auf ein Alter von 3000 Jahren, eine Altersbestimmung steht jedoch noch aus.

Auf einer kommenden Expedition will man einen weiteren Wurzelballen ausgraben, der in der Nähe entdeckt worden war. “Das ist sehr ungewöhnlich, wie gross die Stücke sind, die wir hier gefunden haben, weil das normalerweise nur winzigkleine Vegetationsreste sind. Das hier ist, als ob man in einen Wald kommt. Aber es ist auch bemerkenswert, weil es zeigt, wie es war, bevor das Land besiedelt wurde. Da ist ganz offensichtlich viel mehr Wald hier gewesen,” meint Snævarr.

Die Untersuchung der Baumreste wird wohl ein neues Bild von Südostisland vor der Landnahme entwerfen, denn ganz offensichtlich hat es in der Breiðamörk einmal riesige Wälder gegeben.

“Wir können auch Einsicht in die Klimaveränderungen erhalten, die sich in der Neuzeit ereignet haben, also in den letzten 10.000 Jahren nach der letzten Eiszeit, als die Gletscher sich zurückzogen.”

Rósa Björk Halldórsdóttir vom Nationalpark Vatnajökull im Breiðamerkursand hofft auf ein paar der ausgegrabenen Baumstümpfe als Ausstellungsstücke für das neue Besucherzentrum des Nationalparks.

Erst im Frühjahr waren alte Baumstümpfe in den Sandflächen des Markarfljót aufgetaucht, freigespült durch die Wasserfluten des Flusses. Sie wiesen darauf hin, dass auch die Region unterhalb des Eyjafjallajökull einmal dicht bewaldet gewesen sein muss.

Im Film kann man die Ausgrabung mitverfolgen.

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