Auður Sveinsdóttir Laxness, Witwe des Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness, starb am Montag im Alter von 94 Jahren.
Auður Laxness. Quelle: thjodmenning.is.
Am 30. Juli 1918 geboren wuchs Auður in Vesturbær, dem westlichen Ende von Reykjavík auf. Sie und Halldór heirateten 1945, und sie lebten mit ihren Töchtern Sigríður und Guðný im Haus Gljúfrasteinn im Mosfellsdalur, in dem seit einigen Jahren ein Museum über den Schriftsteller untergebracht ist.
Auður war ausgebildete Hauswirtschaftslehrerin und widmete viele Jahre ihres Lebens sozialen Angelegenheiten und Frauenrechts-Initiativen.
1944 gehörte sie zu den Gründerinnen der Frauenzeitschrift Melkorka und war auch lange Zeit Redakteurin bei Hugur og hönd (dt.: Kopf und Hand), sie schrieb Artikel über das Weben, Stricken und über alte isländische Handarbeitstechniken.
Auður war auch Designerin, erstellte Strickmuster für isländische Wolle, darunter verschiedene Muster für die beliebten lopapeysa-Pullover, berichtet ruv.is.
Auður war in Gljúfrasteinn nicht nur Hausfrau, Ehefrau, Mutter und Großmutter, sondern auch die Sekretärin und enge Mitarbeiterin von Halldór. Ihre Unterstützung erwies sich für den Autor bis zu seinem Tod im Jahr 1998 als unschätzbar.
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Auður in Grund, einem Seniorenheim in Reykjavík.
Iceland-Review-Mitarbeiterin Gabriele Schneider erinnert sich noch gut an einen Besuch bei Auður im Jahr 1997. Damals lebte Halldór bereits im Seniorenheim. „Auður erzählte uns von ihrem Leben mit dem Literaturnobelpreisträger, aber auch mit dem Menschen Halldór Laxness, zeigte uns Gljúfrasteinn und wo Halldór am liebsten gearbeitet hat, und kochte für uns.“
Vom Besuch nahm Gabriele nicht nur angenehme Erinnerungen an eine warmherzige, aber nicht weniger kritische Frau mit nach Hause, sondern auch das Rezept des Schellfisch-Gerichts, das Auður serviert hatte. „Das koche ich auch heute noch hin und wieder“, sagt sie.
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