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Algenbälle verschwinden aus dem Mývatn

Der Grund des Sees Mývatn (Mückensee) in Nordost-Island gleiche einer aufgeblasenen Sandwüste, kritisierte der lokale Angelverein Laxár und Krákár. Die Moos- und Algenkugeln namens Marimo (Aegagropila linnaei), die in Island kúluskítur, also „Kackebälle“, genannt werden, seien völlig verschwunden, der Bestand an Stichlingen auf einem Tiefstand, schreibt RÚV.

Bei der Jahresversammlung des Vereins am 30. April verabschiedeten die Teilnehmer eine Petition an Land und Kommune, in der sie die ernste Lage des Ökosystems am Fluss Laxá und am See Mývatn im Bezirk Suður-Þingeyjarsýslu beschrieben. Die Region befindet sich schon im vierten Jahr in Folge auf der Roten Liste der gefährdeten Regionen in Island.

Nur 319 Dreistachlige Stichlinge wurden im letzten Sommer gefangen, wie Erhebungen zeigen; vergleichbare Studien der zurückliegenden 25 Jahre nennen pro Jahr zwischen 3.000 und 14.000 Stichlinge. Diese Entwicklung beeinflusst auch den Saiblingbestand im See. Dadurch übersteige die bakterielle Flora im Mývatn die internationalen gesundheitlichen Grenzen für Gewässer, in denen Outdoor-Aktivitäten stattfinden.

Das spezielle kugelförmige Wachstum von Grünalgen, wodurch Marimo entsteht, gedeiht an nur wenigen Orten weltweit, hauptsächlich im Mývatn und im japanischen Akan-See.

Bereits 2012 erklärte Árni Einarsson, der Leiter des Mývatn-Naturfoschungszentrums RAMY: „Vor zwei Jahren begannen wir zu ahnen, dass der Bestand so stark zurückgegangen ist, dass kaum noch welche übrig sind. Als wir es 1978 zum ersten Mal entdeckten, gab es vielleicht […] zehn Millionen Mooskugeln im Mývatn, es scheint so, als wären nur noch ein paar Hundert übrig.”

Auch 2013 erregte das fortschreitende Verschwinden von Mývatn-Marimo weiter Besorgnis. Árni sagte damals, die Mooskugeln seien fast komplett verschwunden.

In Sigurgeirs Vogelmuseum am Ufer des Sees Mývatn kann man echte Marimokugeln ansschauen.

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