Wenn man das Kläranlagensystem in Island auf einen internationalen Standard brächte, würde das eine Investition von 50 bis 80 Mrd ISK (405 bis 648 Mio EUR) bedeuten, berichtet RÚV.
Zwischen den Jahren 1997 und 2005 war die Anzahl der Haushalte, die an die öffentliche Kanalisation angeschlossen wurde, von 10 Prozent auf 70 Prozent angestiegen. Seit 2005 hat sich jedoch kaum noch etwas zur Verbesserung getan. Viele Klärstationen sind alt und defekt. Verschobene Reparaturen und Ersatzanlagen könnten langfristig noch höhere Kosten verursachen.
Viele grosse Städte im Land, wie etwa Akureyri, Egilsstaðir und Selfoss haben überhaupt keine Kläranlagen, sondern pumpen das Abwasser ungeklärt direkt ins Meer. Immerhin haben die meisten Städte zumindest vor, in der nahen Zukunft Kläranlagen zu bauen.
Auch in der Landeshauptstadt Reykjavík wird das Abwasser derzeit ungeklärt ins Meer gepumpt, nachdem Reparaturarbeiten an der Kläranlage in Faxaskjól über 10 Tage laufen. Während dieser Zeit werden in jeder Sekunde 750 Liter ungeklärtes Abwasser ins Meer gepumpt.
An den Strandabschnitten wurden Schilder errichtet, die davor warnen, ans Wasser oder an die Pumpstationen zu laufen.
Die grösste Gefahr für die Umwelt sind jedoch nicht diie Hinterlassenschaften von Mensch oder Tier, sondern all das, was sonst noch achtlos in die Toilette geworfen wird, obwohl es in den Müll gehört, wie etwa Plastik und Schwermetalle.
Íris Þórarinsdóttir, technische Direktorin für Kläranlagen bei Veitur, fordert alle auf, Sanitärmüll und Plastik in den Mülleimer zu werfen, statt in die Toilette.