Gestern hat es im Þjórsárdalur den ersten Spatenstich zur neuen Badelagune „Fjallaböðin“ gegeben. An Stelle des alten Schwimmbades Reykholtslaug, welches im Sommer abgerissen worden war, entsteht dort eine Badelandschaft mit Restaurants. Ausserdem wird ein Hotel mit 40 Zimmern in den markanten Berg Rauðakambur hineingebaut. An der Strasse 32, die auf die Hochlandpiste Sprengisandur führt, entsteht zusätzlich ein Besucherzentrum auf 2000 Quadratmetern, wo Serviceleistungen für den Tourismus,wie Campingplatz, Hütten und Restaurants angeboten werden.
Beim feierlichen Spatenstich am Rauðakambur war Premierministerin Katrín Jakobsdóttir zugegen, sowie Grímur Sæmundsen, der Direktor der Blauen Lagune und einer der Financiers des Projektes, Bürgermeister Haraldur Þór Jónsson und der zukünftige Lagunengeschäftsführer Magnús Orri Marínarson Schram.
Letzterer bezeichnete das Projekt als eins der “ehrgeizigsten Projekte im isländischen Tourismus” was Gebäudedesign, Nachhaltigkeit und Umweltauswirkung angehe. Seit sieben Jahren plane man den Bau von Lagune und Hotel.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein
“Die Leute gehen in den Berg, ziehen sich um und gehen dann in das Bad, zum Teil in Höhlen, und können die Aussicht nach Süden ins Tal herunter in einem heissen Bad geniessen, ausserdem wird es Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants geben,” beschreibt Magnús das neue Badeparadies.
Besucher lassen ihr Fahrzeug auf einem Parkplatz an der Strasse zurück und werden dann mit Elektrobussen des Unternehmens abgeholt, damit Belästigungen der Hotelgäste durch Verkehrslärm und Abgase gering gehalten werden. Das Hotelprojekt ist als Kreislaufwirtschaft nachhaltig und autark geplant und so von den Behörden genehmigt.
Bis 2025 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt sein, dann wird das Mammutprojekt sechs bis acht Milliarden ISK gekostet haben. Bereits im Jahr 2027 rechnen die Betreiber mit 82.500 Gästen in dem einstmals abgeschiedenen Tal.
Das Gelände, wo Lagune und Hotel enstehen sollen, war zuvor Volksland gewesen (þjóðlendur), das ist Land, das dem Volk gehört und wo dem Gesetz nach niemand persönliche wirtschaftliche Interessen wahrnehmen darf. Daher war das Gelände vor einigen Jahren durch den Ausschuss für Volksland unter Vorsitz der Premierministerin von Volksland in Gewerbezone umgewandelt worden. Die 13 Hektar grosse Zone befindet sich in einem mittlerweile unter Naturschutz stehendem Teil des Þjórsárdalur, südlich von Stöng und Gjáin.