Die Siliziummetallproduktion in Helguvík auf der Halbinsel Reykjanes ist offenbar endgültig vom Tisch, und die Mehrheit der Anwohner atme durch, so Reykjanesbærs Bürgermeister Kjartan Már Kjartansson. Viele Leute in der Region hätten über gesundheitliche Probleme geklagt. Was mit dem Fabrikgebäude passiere, ist noch unklar.
Die Anlage in Helguvík hatte Ende 2016 ihren Betrieb aufgenommen. Nach nur zehn Monaten Betrieb, immer wieder von technischen Störungen unterbrochen, griff die Umweltbehörde ein, und jede weitere Produktion wurde eingestellt. Der Eigentümer United Silicon meldete dann im Jahr 2018 Insolvenz an und die Fabrik fiel an die Arion Banki. Seitdem wurde geprüft, was für Möglichkeiten es für das Werk gibt, unter anderem stand ein Verkauf an die PCC in Húsavík zur Debatte. Doch daraus wird nun nichts mehr.
“Ja, ich denke das ist vorbei. Sowohl mir als auch der Gemeindeleitung, und der Mehrheit der Anwohner ist jetzt leichter ums Herz.” sagte Kjartan Már in einem Gespräch mit Vísir.
Auch der Energieliefervertrag der Fabrik geht an Energieerzeuger Landsvirkjun zurück, und damit ist endgültig klar, dass es in Helguvík keine Schwerindustrie mehr geben wird.
Es hätte durchaus sein können, dass PCC das Werk unter neuer Leitung betreibt, was Arbeitsplätze und Aufschwung bedeuten würde, doch die Mehrheit der Anwohner sei nicht bereit gewesen, das Risiko einzugehen, nachdem bei den Störfällen zuvor soviele Leute krank geworden seien.
Arion Banki hat sich bislang nicht zur Zukunft des Fabrikgebäudes geäussert. Eine Neuauflage von Siliziummetall in Reykjanesbær scheint jedenfalls ausgeschlossen. Zunächst, so Kjartan Már, werde wohl die Produktionsstrasse unter den Hammer kommen. Was dann aus dem leerstehenden Gebäude werde, stehe noch in den Sternen.