Geplanter Containerhafen wird durch Erderwärmung wirtschaftlich Skip to content

Geplanter Containerhafen wird durch Erderwärmung wirtschaftlich

Ein geplanter riesiger Containerhafen in Nordisland würde erst in 40 bis 50 Jahren Profite abwerfen – wenn die globale Erwärmung das meiste Meereseis der Arktis geschmolzen hätte.
Zwei Gemeinden im Nordosten der Insel planen derzeit einen internationalen Containerhafen im Finnafjörður, welcher Asien, Europa und die USA miteinander verbinden würde. Eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftswissenschaften der Universität Islands stellt die Durchführbarkeit des Projekts nun in Frage.

Die Klimaerwärmung hat arktische Seefahrtsrouten und ihre mögliche Wirtschaftlichkeit unlängst in den Fokus gerückt. Die nordisländischen Gemeinden Langanesbyggð und Vopnafjarðahreppur haben bereits ein Abkommen mit deutschen und isländischen Unternehmen über den Bau eines Containerumschlaghafens im Finnafjörður unterzeichnet. Das Vorhaben gilt als Versuch, aus der zunehmenden Befahrbarkeit der arktischen Seewege Profit zu schlagen.
Ein grosses Projekt: der Hafen würde sich über eine Fläche von 1300 Hektar erstrecken und eine Werftlänge von sechs Kilometer aufweisen. Vom Verkehrsministerium gab es bereits eine Finanzspritze von 18 Millionen Kronen (133.000 Euro).

Die Studie, die im Auftrag des Finanzministeriums erstellt worden war, untersucht, warum Island ein vorteilhafter Ort für Schiffe durch die bald eisfreie Nordwestpassage sein könnte. Vor allem geht es darum, ob die Insel sich als Umschlagplatz eignet, um Transportgüter von eisbrechenden Containerschiffen, die die Arktis befahren, auf herkömmliche leichtere Schiffe umzuladen, welche den Transport in wärmere Gewässer dann fortsetzen.
Verglichen werden in der Studie der für den Hafen vorgesehene Finnafjörður mit Svalbard und Kirkenes in Norwegen, sowie die Option, den Transport der Güter nach Belgien oder Holland ohne ein Umladen fortzusetzen.

“Island ist niemals die wirtschaftlichste Option,” heisst es in der Studie. Für einige Handelsrouten sei es günstiger, nicht umzuladen, sondern die eisbrechenden Containerschiffe ihren Weg ans Ziel fortsetzen zu lassen.
“Wenn sich die Erwärmung fortsetzt und das Meereseis weiter schwindet und Bedingungen auf der Route am Nordpol vorbei irgendwann gut sind, hat es Sinn, diese Route zu nutzen.” Der Studie zufolge ist solch eine Route kurz und ohne Tiefgangsbegrenzungen, daher könnten grosse Schiffe ihren Grössenvorteil hier ausnutzen. In diesem Fall “könnte Island einen Wettbewerbsvorteil haben durch die gute Hafenlage im Finnafjörður und den Tiefgangsbegrenzungen in anderen Häfen. Doch dies ist eine Langzeitperspektive, vielleicht in 40 oder 50 Jahren.

Doch sollte die Studie niemandem Unwohlsein bereiten, da sowohl Design als auch Bau eines solchen Hafens Jahrzehnte dauern würde.

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