Die amerikanische Behörde für Ozean und Atmosphäre (NOAA) hat ihre Frist zur Umsetzung von Vorschriften für den Import von Fischereierzeugnissen in die USA verlängert.
Mit dem Ziel, gefährdete Arten zu schützen und die Beifangmenge in der Netzfischerei zu verringern, will die Bestimmung den Import von Erzeugnissen einschränken, bei denen Meeressäuger ins Netz geraten und dort verenden. Das hat möglicherweise heftige Konsequenzen für Island, welches einen Grossteil seines Fangs an den US-Markt liefert.
Die Bestimmung stammt aus dem Jahr 2016 und erteilte Exportnationen eine Frist von fünf Jahren, um ihre Praktiken zu ändern. Diese Frist war um ein Jahr verlängert worden und erlebte eine weitere Verzögerung durch die COVID-19 Pandemie.
Kleine Netzfischer, grosser Beifang
Im Jahr 2018 ging Island seines Zeritfikats im Marine Stewadship Council (MSC) verlustig, weil es in der isländischen Seehasenfischerei immer noch grosse Mengen an Beifang zu verzeichnen gab. Seehasen halten sich in Küstennähe auf und gehen nicht in die Netze der grossen Trawler. Der wegen seines Rogens beliebte Fisch wird daher von kleinen Booten gefischt, und mit ihm verenden auch andere Meeressäuger im Netz.
Obwohl Island in den vergangenen Jahre Schritte unternommen hatte, die Umweltauswirkungen der Netzfischerei zu minimieren, so bleibt dies eine schwierige Situation für die Fischer, denn die jetztigen Bestimmungen treffen vor allem die ganz kleinen Bootsbetreiber. Schon zuvor waren sie durch das Quotensystem an den Rand gedrängt worden. Auch wenn das Beifangproblem in der Tat wichtig ist, stellt sich die Frage, ob die Last der Verantwortung für die Umwelt am Ende einzig auf den Schultern der kleinen, unabhängigen Küstenfischer landet.
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