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Zuwenig Kontrolle beim Aquafarming

Im isländischen Aquafarming geht so langsam die Kontrolle verloren. Dieser Ansicht ist der Ökologe Christian Gallo vom Naturkundeinstitut der Westfjorde. Vísir gegenüber sagte Christian, die Verschmutzung durch angesammelten Müll aus den Fischzuchten sei nur eins der Probleme in der Branche.

“Am meisten Sorge bereitet die Lachslaus, Krankheiten in den Lachsfarmen und die Tatsache, dass Zuchtlachse aus den Behältern entkommen. Und die Kontrolle funktioniert nicht besonders, wenn Unternehmen beschliessen, sich nicht nach internationalen Standards zu richten. Es gibt keine besonderen Kriterien dafür, was akzeptabel ist und was nicht. Und es scheint auch keine Regeln zu geben, was zu tun ist, wenn sich herausstellt dass eine Region in der Umweltkontrolle negativ aufgefallen ist. Es gibt beispielsweise nichts, was ein Unternehmen verpflichten könnte, ein Gebiet vom Aquafarming ruhen zu lassen, wenn es bei der Kontrolle aufgefallen ist.”

Die isländische Veterinär- und Lebensmitttelaufsichtsbehörde MAST hatte erst kürzlich den beiden Unternehmen Fjarðalax, im Besitz von Arnarlax, und Arctic Sea Farm gestattet, bis zu 17,500 Tonnen Lachs in den Westfjorden zu produzieren. Das ein ein drastischer Anstieg von den vormals genehmigten 3000 Tonnen Lachs.

Das isländische Meeresforschungsinstitut hatte im vergangenen Jahr in einer Studie Belastungsgrenzen für die Fischzucht veröffentlicht. Demnach vertragen Patreks- und Tálknafjörður bis zu 20.000 Tonnen Fisch.

Für die neuen Vorhaben beider Unternehmen waren Umweltgutachten erstellt worden. Das isländische Planungsbüro, welches sämtliche Flächennutzungspläne und Industrievorhaben bearbeitet, hatte in seinem Gutachten angemerkt, dass sich bei einer derartigen Ausweitung der Fischzucht in den Westfjorden die Wahrscheinlichkeit auf Unfälle erhöhe und schlug eine Reihe von Bedingungen für die Erteilung der Erlaubnis vor, vor allem, um die negativen Auswirkungen auf den Wildlachsbestand und das marine Leben am Meeresgrund zu begrenzen. Unter anderem sollte ein Grenzwert für die erlaubte Anzahl von Lachsläusen in der Fischzucht festgelegt werden.

Doch MAST zufolge sei es wünschenswerter, erst dann zu reagieren, wenn Lachsläuse auf Fischen gefunden werden, als vorher einen Grenzwert für die Parasiten festzulegen. Daraufhin hatte das Planungsbüro verlangt, dass die Zählungen der Lachsläuse öffentlich gemacht werden. MAST hatte darauf hingewiesen, dass das Gesetz dies nicht vorsehe.

Es gibt also keine öffentlich zugängliche Quellen für das Vorkommen von Lachsläusen in Island, welche Fischzüchtern etwa in Norwegen grosse Probleme bereiten.

Das Naturkundeinstitut der Westfjorde führt für einige Aquazuchten Umweltkontrollen durch, Christian Gallo sagt, das gelte jedoch nicht für das Unternehmen Arnarlax. “Wir haben für Arnarlax Kontrollen durchgeführt, jetzt jedoch nicht mehr. Die Leute bei Arnarlax wollten die Zusammenarbeit beenden.”

Das Naturkundeinstitut hat eine Studie veröffentlicht, welche zeigt, dass sich das Meeresleben in Patreksfjörður durch den angesammelten Müll der Arnarlax Fischfarm in Hlaðseyri deutlich verändert hat. Einer Nachricht des Fréttablað im vergangenen September zufolge hatte Arnarlax versucht, ein ASC Umweltzertifikat zu erhalten. Das war jedoch fehlgeschlagen.

Sigurður Pétursson, der Direktor von Arctic Sea Farm, sagte, das Unternehmen sei gut betreut und beraten. “Wir bei Arctic Sea Farm haben ein sogenanntes ASC Zertifikat für unsere Produkte. Das ist das strengste Umweltzertifikat in der Branche, und wir sind das einzige isländische Unternehmen, welches die Standards erfüllt.” Der Betrieb werde von drei externen Institutionen überwacht.

Vísir konnte keinen Vertreter von Arnarlax für eine Stellungnahme erreichen.

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