Wildes Hochland ist wertvoller Skip to content

Wildes Hochland ist wertvoller

Snorri Baldursson, der neugewählte Vorsitzende der Naturschutzorganisation Landvernd, verlangt, dass die Regierung mehr Geld in den Tourismus steckt als in die Großindustrie. In der letzten Parlamentssitzung vor der Sommerpause war der Energierahmenplan auf Antrag geändert und das Wasserkraftwerk Hvammsvirkjun von der Warteliste in die Bauphase verschoben worden.

Das 82 MW starke Hvammsvirkjun soll im unteren Þjórsárdalur kurz hinter dem Ort Árnes im Bezirk Gnúpverjahreppur entstehen, hier ist ein 4,6 Quadratkilometer großer Stausee zwischen den Höfen Minni-Núpur und Melhagi geplant. Landschaftsfotos zu dem geplanten Kraftwerk kann man hier anschauen.

Für das Bauprojekt soll auf Verlangen der Gemeindeverwaltung jedoch erst eine neue Umweltverträglichkeitsstudie erstellt werden, da die alte aus dem Jahr 2003 stammt und der gewachsene Tourismus die Bedingungen in der Region verändert hat, berichtet ruv.is.

Mehr als ein Dutzend Kraftwerke sind in die Bauphase geschoben worden, und das gesamte Kraftwerksthema war in der letzten Parlamentsrunde heiß diskutiert worden. Snorri ist der Ansicht, dass es keinen Bedarf für weitere Kraftwerke im isländischen Hochland gibt.

„Da sollte wohl die Möglichkeit drin sein, mal innezuhalten und zu schauen, ob man die Projekte, die in der Bauphase sind, nicht besser nutzen kann. Und gleichzeitig den Energierahmenplan auf Eis legen, das wäre mein Vorschlag. Man sollte ihn für vielleicht 10 Jahre stoppen und schauen, ob es wirklich soviel Bedarf für neue Großindustrie gibt, dass wir weitere Kraftwerke bauen müssen,“ sagte Snorri im gestrigen Radioprogramm Morgunútgáfa.

Es gebe genug Kraftwerke, vor allem, weil der Tourismus inzwischen mehr Geld für die bewohnten Regionen des Landes abwerfe als die Industrie.

„Hauptfehler der Großindustrie ist der hohe Bedarf an Kraftwerken, um sie betreiben zu können. Wenn man mehr Wasserkraftwerke bauen will, muss man ins isländische Hochland gehen. Wir halten das Hochland in seiner wilden Form jedoch für viel wertvoller als wenn es ausgebeutet wird, und für nicht vertretbar, auf diesem Weg noch weiter zu gehen,“ sagte Snorri.

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