Nahe der Küste der Westfjorde gab es in jüngster Zeit kaum oder gar kein Eis, und so ist es ein Rätsel, wie der Eisbär, der wahrscheinlich aus Grönland stammt, dort angelandet sein kann.
Grönland. Themenfoto: Páll Stefánsson.
Hjalti J. Gudmundsson, Bereichsleiter bei der Isländischen Umweltagentur, sagte gegenüber ruv.is, 50 bis 60 Seemeilen westlich des Landes gebe es eine Kette von Meereis.
Es scheint so, als wäre der Eisbär hinaus auf das See-Eis getreten – eine einzige Eisscholle – und mithilfe von Strömung und Wind nach Island gesegelt. Die Eisscholle muss dann geschmolzen und der Bär an Land geschwommen sein, wahrscheinlich unter schwierigen Bedingungen, nahm Gudmundsson an.
Laut mbl.is wurden in Kanada vor einigen Jahren Eisbären mit GPS-Sendern versehen. Es zeigte sich, dass einer der Eisbären 700 Kilometer weit geschwommen ist. Die kürzeste Entfernung zwischen Grönland und Island beträgt 300 Kilometer.
Es ist nicht möglich zu sagen, wie lange der Eisbär bereits unbemerkt auf Island lebte. Der Zoologe Aevar Petersen vom Institut für Naturgeschiche Islands wies darauf hin, dass Eisbären wochenlang ohne Nahrung auskommen können.
Sie könnten aber auch an den Stränden etwas Essbares finden, das ihnen dabei hilft, einen beträchtlichen Zeitraum zu überleben. Allerdings komme es dabei stark auf die Verfassung an, in der das Tier anlandet, fügte er hinzu.
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