Der Mai 2011 hatte einen warmen Start, doch dann kühlte es sich empfindlich ab, mit kaltem Wind und mit Schneefällen im Norden und Osten des Landes. Auch in der Hauptstadtregion fiel die Temperatur. Schnee indes gab es dort nicht.
Schnee im Westisland am 1. Mai. Foto: Páll Kjartansson.
Dieser Mai begann warm, die Temperaturen lagen etwa vier Grad über den Durchschnitt. Damit war das fast die wärmste Periode die wir je für diese Jahreszeit gemessen haben,“ sagte der Meteorologe Trausti Jónsson dem Morgunbladid. „So ein Kälteeinbruch wirft uns natürlich zurück, und seine Dauer ist auch ungewöhnlich.“
Jónsson erklärt, dass der Kälteeinbruch vor allem durch Luftströme in der nördlichen Hemisphäre verursacht wird. Oberhalb von Nordkanada liegt viel warme Luft, die die kalte Luft verdrängt, und irgendwo müsse die ja hin.
„Wenn es irgendwo auf der nördlichen Halbkugel in dieser Jahreszeit warm ist, muss jemand anderes dafür bezahlen.“ Auch die skandinavischen Länder und Grossbritannien seien kaltem und stürmischem Wetter ausgesetzt gewesen, obwohl die Witterung dort etwas wärmer war als hier.
Für die kommenden Tage sollen die Temperaturen in Island steigen, leider nicht so hoch wie man sich das gewünscht hätte. Und auch die Schneefälle seien noch nicht vorüber, sagte Jónsson.
„Hier in Egilsstadir ist alles von Schnee bedeckt,“ berichtete Thröstur Eysteinsson, der staatliche Oberförster Islands, im Morgunbladid am Mittwoch. Er glaubt dass ‘vorhret’ wie man dieses Wetterphänomen auch nennt, bald vorüber sein wird, auch wenn er weiter Frostnächte erwartet.
„Das ist schlecht. Überall im Land herrschen kalte Temperaturen und das verzögert das Wachstum der Bäume. Die zu erwartenden Schäden hängen davon ab, wo die Vegetation sich befindet.“ Sobald es sich erwärmt, werden sich die Bäume jedoch erholen. „Ich bin voller Hoffnung,“ sagte Eytsteinsson.
Hier finden Sie mehr über die isländischen Wetterkapriolen.
DT