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Vulkanologe: Ausbruch wird Touristenattraktion

Geophysiker erwarten, dass der Vulkanausbruch am Fimmvörduháls in Südisland noch Wochen oder sogar Monate andauern wird. Gestern gelang es Wissenschaftlern, in die Nähe der Ausbruchsstelle zu gelangen und Proben zu nehmen.

Eyjafjallajökull. Foto: Páll Stefánsson.

Haraldur Sigurdsson, einer der renommiertesten Vulkanologen Island, glaubt, dass die Lava, die gegenwärtig aus dem Vulkan am Fimmvörduháls fliesst, der Lava ähnelt, die 1973 bei der Eruption auf den Westmänner Inseln ausgestossen wurde, berictete mbl.is.

„Der Herd des Magmas unter diesem Gebiet ist ähnlich. Es befindet sich in einer charakteristischen Tiefe und wird dann zur Erdkruste heraufgebracht“, erklärte Sigurdsson. „Dieses Magma hat sich in den vergangenen Wochen zehn Kilometer tief erhoben und blieb dort, bis es durch ein kleines Leck an die Oberfläche spritzte.“

Es sei ein extrem heisses Magma – 1.150 bis 1.200 C° heiss. Die chemische Analyse habe ergeben, dass es sich um Basaltmagma handele.

Sigurdsson beobachtete, wie die Lava 200 Meter tief in die Hrunagil-Schlucht hinabfloss. Es gab Dampfexplosionen, als die Lava auf den Schnee traf.

„Es gibt nicht viel Änderungen bei der Eruption, ausser dass die Zahl der Krater abnimmt. Die Kraterkante ist irgendwie ein fester Berg oder Hügel geworden, ein brandneuer. Es gibt jetzt vier oder fünf aktive Krater.“

Wenn sich die Kraterkante anhebt, gibt es weniger Platz für die Krater und ihre Zahl nimmt ab, aber die verbleibenden Krater werden mächtiger, erklärte der Vulkanologe.

Die Lava werde weiter die Hrunagil-Schlucht hinabfliessen und wahrscheinlich bis ins Tal von Thórsmörk gelangen. In ein paar Tagen könne sie die Sandbänke unterhalb der Schlucht erreichen und den Lauf des Flusses Krossá beeinflussen.

Sigurdsson glaubt nicht, dass die Eruption an Stärke zunehmen wird oder dass sich andere Spalten öffnen werden. „Ich glaube, das was wir gegenwärtig sehen, wird so weitergehen – ein wenig Lava, die für ein paar Wochen, vielleicht Monate fliesst und dann ist es vorbei. Aber wer weiss? Wir müssen es eben beobachten.“

Und er fügte hinzu: „Glücklicherweise spielt sich das in einer Gegend ab, in der wenig Gefahr besteht, so wird es wahrscheinlich ein touristischer Ausbruch bleiben.“

Nachdem sich gestern die Wetterbedingungen verbessert haben, war die Eruption von vielen Stellen aus zu beobachten. Das Gebiet ist nun für Touristen geöffnet, die das Schauspiel aus sicherer Entfernung beobachten können.

Doch soll man dem Ausbruchsort nicht zu nahe kommen. Nicht nur der vulkanische Ausbruch ist gefährlich, auch die ganze Gegend ist berüchtigt für unvorhersehbare Wetterwechsel – Fimmvörduháls hat schon Menschenleben gefordert.

Telecom Míla hat zwei Webcams aufgestellt und so kann man die Eruption auch auf ihrer Webseite verfolgen. Eine der Kameras steht auf dem Mast von Míla in Hvolsvellir und die andere auf dem Berg Thórólfsfell, nördlich des Gletschers Eyjafjallajökull, der näher am Ausbruchsort gelegen ist.

Lesen Sie hier mehr zum Ausbruch.

Übersetzung: Bernhild Vögel.

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