Langsam aber sicher nimmt die vulkanische Aktivität der Eruption im Fimmvörduháls zu. Das ist die Einschätzung der Wissenschaftler, die gestern Messdaten auswerteten und die Eruptionszone am Eyjafjallajökull überflogen.
Foto: Hallgrímur Egilsson.
Die Geophysikerin Steinunn Jakobsdóttir vom Meteorologischen Institut hielt es gestern für wahrscheinlich, dass sich die Spalte nach Norden vergrössere. Heute wurde es aber festgestellt, dass dies nicht der Fall ist.
Die Strömung des Flusses Krossá hatte sich gestern morgen plötzlich erhöht und die Wassertemperatur war um ein paar Grad angestiegen, berichtete ruv.is.
Jakobsdóttir meinte, es sei nicht anzunehmen, dass der benachbarte Vulkan Katla in direkter Folge der gegenwärtigen Eruption ausbreche, obwohl es eine gewisse Verbindung zwischen den Ausbrüchen beider Vulkane gebe.
Björn Gunnarsson vom Luftrettungsteam Reykjavík (FBSR) sagte mbl.is, die Lava fliesse nun die Hvannárgil-Schlucht hinunter. Gunnarsson und sein Team sind gestern Nachmittag um die Eruptionszone geflogen. Sie machten Aufnahmen für das Koordinationszentrum des Zivilschutzes.
Die isländische Küstenwache flog mit einem Team von Wissenschaftlern über den Eyjafjallajökull und den Bergpass Fimmvörduháls, berichtete ruv.is.
Zuerst war die Sicht beschränkt, doch dann klarte es auf und die Wissenschaftler konnten die Eruption klar sehen: Die Lava fliesst eine Schlucht südlich des Kraters auf dem Pass hinunter und Dampfwolken steigen dort auf, wo die Lava Eis und Schnee schmilzt.
Die Seismologin Kristín Waagfjörd, die an Bord des Flugzeuges war, sagte, obwohl der Ausbruch gering sei, nähme seine Unruhe zu und es gäbe keine Anzeichen für das Nachlassen der vulkanischen Aktivität. Der Flug habe bestätigt, was die Sensoren angezeigt hätten: „Die Eruption scheint seit dem Morgen anzusteigen. Wir sehen wahrscheinlich Anzeichen eines wachsenden Lavastroms.“
Wegen schlechten Wetters musste der Versuch anderer Wissenschaftler, sich der Eruption zu nähern, aufgegeben werden. Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson berichtete mbl.is, man habe lediglich einige Proben vom Aschefall östlich des Fimmvörduháls sammeln können.
Das schlechte Wetter hielt auch über Nacht an. Die Aktivität des Vulkans blieb unverändert. Acht kleine Beben von der Stärke 1,3 erschütterten Eyjafjallajökull.
Klicken Sie hier um eine Slideshow zu sehen, die gestern morgen östlich von Hella aufgenommen worden ist und hier, um ein Video der Eruption zu sehen, das von RÚV aufgenommen worden ist.
Übersetzung: Bernhild Vögel.
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